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Verbrauchertipps des Umweltbüros

Newsletter Juni 2022

Plastikmüll, Verpackungen & Co. – wie der Müllberg kleiner werden könnte

2019 verursachte jede:r Bürger:in in Deutschland 227,55 Kilogramm Verpackungsmüll. Das waren 50 Kilogramm mehr als der europäische Mittelwert. Pro Person!

Jede:r von uns kann etwas dazu beitragen, den Müllberg zu reduzieren. Hierfür haben wir Tipps zur Abfallvermeidung sowie Einsparung von Verpackungsmaterial gesammelt und eine Auswahl von Unverpacktläden getroffen, welche Sie hier finden können.

 

Sommer, Sonne, Stechmücken – Umweltfreundlicher Mücken- und Insektenschutz

Auf Reisen oder an schönen Sommernächten nutzen viele Menschen Anti-Mückenmittel, um sich Mücken und andere Insekten vom Leib zu halten, den Moment zu genießen und um sich vor zum Teil schweren Krankheiten zu schützen.

Allerdings enthalten Insektenabwehrmittel die Wirkstoffe bzw. die Biozide DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin sowie das Insektizid Permethrin, welche beide unerwünschte Nebenwirkungen haben. Neben möglichen gesundheitlichen Risiken, wie z.B. Allergien, haben diese auch Einfluss auf die Umwelt.

In höheren Dosen kann DEET Umweltorganismen schädigen sowie – weil es ein Lösungsmittel ist – Kunststoffe, Kunstfasern und Leder angreifen. Zudem kann zu Hautreizungen und epileptischen Anfällen kommen (gemäß der Environmental Protection Agency 1 Fall pro 100 Millionen Nutzern). Laut einigen Studien kann der Wirkstoff die Häufigkeit von Schlaflosigkeit und Gemütsschwankungen erhöhen sowie die Wahrnehmungsfähigkeit beeinträchtigen. Deshalb müssen die Hersteller auf den Verpackungen entsprechende Warn- und Dosierungshinweise drucken. Aufgrund der Zusammensetzung ist DEET wasserlöslich und kann z.B. durch das Baden in Seen oder beim Duschen abgewaschen werden. Allerdings können Klärwerke nur 70 Prozent der DEET-Menge aus dem Wasser filtern. Die restlichen 30 Prozent landen im Wasserkreislauf, wo sie sich mit der Zeit zersetzen.

Auch Icaridin wird von Naturschutzverbänden kritisch betrachtet. Eine Studie aus den USA kam zu dem Ergebnis, dass Larven von Lurchen – sowie deren Nahrungsgrundlage - dezimiert werden könnten. Auch das Umweltbundesamt will die Umwelteigenschaften von Icaridin weiter erforschen (Quelle: NDR).

Permethrin ist meistens in Mückenschutzmitteln für Bekleidung (Imprägnierungen) enthalten, welches ebenfalls negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben kann. Die US-Umweltbehörde stufte EPA Permethrin als wahrscheinlich krebserregend ein.  Auf der Haut kann das Mittel zu Reizungen und Juckreiz führen und bei Inhalation Kopfschmerzen, Nasen- und Atemreizungen, Atembeschwerden, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen verursachen. Gelangt es in die Umwelt, kann es dem Fisch- und Bienenbestand schaden, da es für diese stark toxisch bzw. giftig ist.

Wo Insektenabwehrmittel notwendig sind, empfehlen sich Produkte auf Basis des Wirkstoffs EBAAP aka IR3535. Es hat einen ähnlichen Wirkungsgrad wie die anderen Stoffe, wirkt allerdings weniger lang anhaltend. Nach 20 Jahren Gebrauch konnten keine Nebenwirkungen festgestellt werden und es ist ungefährlich für die Umwelt. Produkte wie "Ballistol stichfrei Kids" oder "Jungle Formula by AZARON KIDS" enthalten diesen Wirkstoff.

Alternativ zu den chemischen Mitteln gibt es auch natürliche Öle, die Mücken und andere Insekten abschrecken. Wer Insektenabwehrmittel lieber selber herstellt, kann dies mit einigen Handgriffen und natürlichen Zutaten tun. Eine Anleitung hierzu gibt es auf Utopia. Bei Insektenstichen hilft auch ein Blatt Spitzwegerich: einfach zerdrücken bis der Saft austritt und auf die Einstichstelle tupfen, dann lässt der Schmerz bald nach. Wunder der Schöpfung helfen uns unterwegs. Aber auch weitere Maßnahmen, wie Ventilatoren, engmaschige Insektenschutzgitter und die richtige Kleidung können helfen. Egal, wie Sie sich entscheiden, in der Nähe von Gewässern sollte der Einsatz von Standard-Insektenschutzmitteln vermieden werden. Auch übers Abwasser gelangen diese Mittel mehr oder weniger direkt in die Umwelt.

Weiterführende Informationen finden Sie hier, hier und hier.

Letzte Änderung am: 11.04.2024