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Gott

Wer Gott ist und was er von den Menschen möchte, lässt sich an der Geschichte des Volkes Israel und an Jesus ablesen. Wie heißt Gott, wie ist sein Name? Diese Frage spielt auch in der Bibel eine Rolle. Gott antwortet Mose: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ (2. Mose 3,14) Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber übersetzt diese Bibelstelle: „Ich bin da.“ Man könnte auch sagen: „Ich bin, der für dich/euch da ist.“ Gott ist da, aber er ist nicht verfügbar. Auch wenn man die Existenz Gottes nicht beweisen kann, so eröffnet der Glaube die Möglichkeit, Gott wahrzunehmen. Der Glaubende ist davon überzeugt, dass es Gott gibt, obwohl er nicht zu sehen ist. Von der Liebe ließe sich Vergleichbares sagen: Man kann sie nicht sehen, und doch erfahren Menschen, dass es sie gibt. Im 1. Johannesbrief heißt es: „Gott ist die Liebe“ (4,16). Das bedeutet: So, wie ich die Liebe brauche und sie mich trägt, so brauche ich - aus der Sicht des christlichen Glaubens - Gott, der mir Halt und eine Perspektive für mein Leben bietet.

Wer Gott ist - davon wird in der Bibel erzählt. Sie steckt voller Geschichten, in denen Menschen berichten, was sie mit Gott erlebt haben: z. B. Abraham, Jakob, Mose, David, Hiob, Jeremia, Jesus, Petrus, Paulus. Gott ist nicht „irgendeiner“ oder „irgendetwas Höheres“, sondern er ist Gegenüber, er kann mit „Du“ angeredet werden, er ist „unser Vater“, wie Jesus ihn angeredet hat. Dieses persönliche Verhältnis kommt auch im 1. Gebot zum Ausdruck: „Ich bin der Herr, dein Gott.“ Das Bild vom „lieben Gott“ entspricht am meisten dem, was Menschen von Gott erwarten. Doch es gibt an Gott auch rätselhafte Seiten: Wenn er als „allmächtig“ oder „allgegenwärtig“ beschrieben wird, stellt sich unwillkürlich die Frage, wie er Leid und Ungerechtigkeit zulassen kann. Oder ist er nicht allmächtig? Menschliches Denken gerät hier zweifellos an seine Grenzen. Die Erfahrung des Glaubenden jedoch zeigt: Er muss an schlimmen Erfahrungen und Unbegreiflichem nicht verzweifeln.