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Wasser-Artikel von Barbara Ral im Gemeindeblatt Friedrichshain

Gemeindebrief, Ev. Kirchengemeinde Am Friedrichshain, Ausgabe N° 04, September bis November 2022 "Lebendiges Wasser"

Wasser ist Voraussetzung für alles Leben. In Berlin ist Wasser „genug und knapp“. Genug, weil immer ausreichend sauberes Trinkwasser aus der Leitung kommt, weil hier Bäume und Pflanzen grünen und riesige Seen zu Erholung in der Region einladen. Knapp, weil inzwischen sowohl in Berlin als auch im Umland mehr Wasser verbraucht wird oder verdunstet, als neu gebildet wird. Streng genommen wird Wasser nicht „gebildet“, sondern umgewandelt: Niederschlag wird durch gesundem Boden gereinigt, ein Teil erreicht das Grundwasser als wichtigen Wassersspeicher. Ein anderer Teil fließt in Flüssen dahin oder verdunstet von Oberflächen. In der Stadt spült der Regen eine Menge Dreck von versiegelten Oberflächen, bevor er – meistens – in der Kanalisation Richtung Klärwerk fließt. Mit dem Klimawandel wird plötzlicher Starkregen heftiger und häufiger. Deshalb ist jeder Quadratmeter wichtig, auf dem Wasser gespeichert oder vor Ort versickert werden kann. Hierzu gibt es innovative Systeme, auch von Berliner Firmen, beispielsweise Sieker.de, die helfen, Klimafolgen in der Stadt abzumildern. Hochwasser und Wasserschäden können auch fernab von Flüssen auftreten, wenn die herkömmliche Kanalisation nicht ausreicht um die heute geballter auftretenden Wassermassen zu fassen. Mit der Feuerwehr habe ich im Umland selbst schon überschwemmte Keller erlebt, weit weg von Flüssen, einfach im unteren Ende abschüssiger Straßen.

Wasser ist auch im Land Brandenburg „zu viel und zu wenig“. Zu viel bei den Starkregen-Ereignissen, die Ackerboden von Hängen spülen. Zu wenig während der trockenen immer heißeren Sommermonate, die immer häufiger in Waldbränden enden. Bewahrung der Schöpfung heißt auch sparsamer Umgang mit Wasser. Muss man wirklich nach jeder kleinen Anstrengung „ewig“ duschen? Oder reicht vielleicht ein kurzes gezieltes Abbrausen und abgestelltes Wasser während des gründlicheren Einseifens? Okay – geht mich ja wirklich nichts an, wie Sie Duschen. Nur ist es schon eine verrückte Welt, in der man kubikmeterweise reinstes Trinkwasser zum Duschen verwendet, während es anderswo fehlt. „Du sollst nicht stehlen“. Verschwendung ist in meinen Augen schon eine Form von Stehlen.

Doch zurück zum Trinkwasser: Trinkwasser ist der gesündeste Durstlöscher, das am besten geprüfte Lebensmittel und wird uns zum fast-null-Tarif per Leitung ins Haus geliefert. Wer da noch kiloweise klebrige gefärbte Brause kauft und schleppt, ist selber schuld. Nutzen Sie doch auf der nächsten Gemeindeveranstaltung einfach Leitungswasser in schönen Krügen, oder Trinkflaschen als Geschenk und Anerkennung für Ehrenamtliche. Das Berliner Unternehmen Soulbottles fertigt auf Wasserflaschen sogar individuelle Gravuren an, egal ob Bild, Spruch, oder Logo.

In unserem Körper geht ohne Wasser gar nichts. Als Hitzeschutz, bei Kopfschmerzen, bei nachlassender Konzentration und Leistungsfähigkeit hilft es fast immer, vorbeugend genug Wasser zu trinken. Leitungswasser. Ganz tolle Tipps rund um Leitungswasser hat der Berliner Verein a tip: tap (atiptap.org). Und was hat das mit Klimaschutz zu tun? Ganz einfach: Jede Flasche, die nicht hergestellt, in den Laden gefahren, zum „Verbraucher“ gebracht und dann zurück zum Recycling gefahren wird, spart das CO2 der entsprechenden Transportkilometer. Jeder nicht fossil gefahrene Kilometer hilft, die weitere Erderwärmung zumindest abzumildern. Ganz stoppen können wir den Klimawandel nicht mehr, aber es hilft schon sehr, abzubremsen, bevor man (den Planeten) gegen die Wand fährt. Also: bremsen sie mit.

Und auch gut zu wissen: bei Hitze hilft es, die Handgelenke zu kühlen. Es muss nicht einmal fließendes Wasser sein, es reicht ein feuchtes Tuch plus Verdunstungskälte.

Barbara Ral, Dipl. Biologin, Klimaschutzmanagerin im Umweltbüro der EKBO und früher in der Wasseraufbereitung aktiv, natürlich auch Mitglied bei a tip: tap e.V., die freuen sich über tatkräftige Unterstützung und über neue Mitglieder!

 

Fotos, Quelle www.atiptap.org

Den Artikel findet ihr hier auf Seite Vier.

Letzte Änderung am: 11.04.2024