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Gottesdienst zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion

Mit einem Gottesdienst ist am Dienstagabend in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche an die Opfer des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion vor 80 Jahren erinnert worden. Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein erinnerte in seiner Predigt an die in deutschem Namen verübten Verbrechen. Beispielhaft verwies er auf die Ermordung von rund 33.000 ukrainischen Juden im September 1941 in Babi Jar und die Blockade von Leningrad, die zwischen 1941 und 1944 allein in der Zivilbevölkerung mehr als eine Million Menschen das Leben kostete.

Stäblein betonte, „die nationalsozialistische Ideologie, die Menschenverachtung, die Entmenschlichung der Völker im Osten“, die die Nazis schon vor und mit Beginn des Krieges ausgegeben hätten, habe eine Spur der Vernichtung und des Bösen hinterlassen, „die zu fassen uns heute schwer fällt, aber der wir uns zu stellen haben“. Weiter erinnerte er an die Verstrickungen der Kirche und einzelner Pfarrer in das Kriegsgeschehen.

Neuere Untersuchungen zeigten, wie etwa Wehrmachtspfarrer an der Idee und Sinnstiftung des Vernichtungskrieges als „Freiheits- und Überlebenskampf“ mitgewirkt hätten: „Wir waren Teil derer, die den nationalsozialistischen, mörderischen Wahn mitgetragen, mitgedacht, mitverantwortet haben“. Als Beispiel verwies er auf den Berliner Pfarrer Walter Hoff, einem überzeugten Nationalsozialisten und Kriegsfreiwilligen, der im September 1941 über seine Beteiligung an der Ermordung von Juden berichtete. „Das Bennen der Schuld der Kirche, zu der ein Pfarrer wie Walter Hoff gehört hat, gehört an diesen Tag“, so Stäblein.

(epd)