Beelitz (epd). Unter dem Motto „Gartenfest für alle Sinne“ lädt die Stadt Beelitz (Landkreis Potsdam-Mittelmark) von Donnerstag bis Ende Oktober zur siebten brandenburgischen Landesgartenschau ein. Auf einem 15 Hektar großen Gelände werden sechseinhalb Monate lang unter anderem verschiedene Themengärten präsentiert. Für die Gartenausstellung in einem Landschaftsschutzgebiet seien auch die Belange von Umwelt- und Naturschutz berücksichtigt worden, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth vom Unabhängigen Kommunalbündnis bei der Präsentation am Montag in Beelitz.
Für die insgesamt 14 Blumenschauen hat die evangelische Kirche die Beelitzer Stadtpfarrkirche St. Marien und St. Nikolai zur Verfügung gestellt und zieht in der Zeit in einen Pavillon auf dem Ausstellungsgelände um. Ziel der Einbeziehung der mittelalterlichen Kirche im Stadtzentrum in die Landesgartenschau sei auch, die Altstadt zu beleben, sagte Knuth. Die historische Innenstadt sei inzwischen fast komplett durchsaniert. Dies solle nun auch bei der Gartenausstellung in den Fokus gerückt werden.
Auf dem Gelände und in der Kirche soll noch bis kurz vor der Eröffnung gearbeitet werden. An den Außenmauern der Kirche und im Innenraum werden noch Beete angelegt, im Kirchenschiff stehen bereits einige Pflanzen. Die Blumen für die erste Blumenschau sollen erst kurz vor der Eröffnung ankommen. In der Nacht werde dann in der Kirche durchgearbeitet, damit die Blumen zur Eröffnung am Donnerstag frisch präsentiert werden können, sagte Hallengestalter Bert von der Forst aus Cottbus dem Evangelischen Pressedienst (epd). Alle 14 Tage wechseln die Blumenschauen, die stets über Nacht aufgebaut werden sollen, sagte von der Forst: „Das ist der sogenannte Nachtumbau.“
Im Mittelpunkt der Landesgartenschau in der Beelitzer Spargelanbauregion steht das Thema „Kulinarik“. Die rund 1.700 Hektar Agrarflächen gelten als größtes geschlossenes Spargelanbaugebiet in Deutschland. Für die Ausstellung seien unter anderem rund 1,5 Millionen Blumenzwiebeln, rund 150.000 Frühblüher, rund 57.000 Stauden sowie zahlreiche neue Bäume gepflanzt worden, darunter Obstbäume wie Quitte, Reneklode, Pfirsich und Birne, hieß es. Um den Kirchenpavillon herum wurde ein Andachtsgarten mit biblischen Pflanzen gestaltet.
An der außerhalb des Gartenschaugeländes liegenden Stadtpfarrkirche wird es einen Regionalmarkt mit Pflanzenmarkt geben. Der Markt werde an allen 201 Tagen der Landesgartenschau öffnen und auch Besuchern offenstehen, die nicht auf das Ausstellungsgelände wollen, hieß es.
Gerechnet wird mit 450.000 Gästen. Das Konzept setze auf Nachhaltigkeit, eine regionale Versorgung bei der Gastronomie der Gartenausstellung und die Nachnutzung des Geländes als Park, sagte Knuth. Mit den neu gestalteten Gartenflächen sei es gelungen, eine landschaftliche Erweiterung der Stadt zu schaffen.
Auf dem Programm stehen rund 1.000 Veranstaltungen, darunter 65 für Kinder. Die Landesgartenschau in der Stadt mit knapp 13.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sei zudem barrierefrei gestaltet worden, sagte Geschäftsführerin Marina Ringel. Für die rund 22 Millionen Euro teure Ausstellung wurden 16 Millionen Euro Landesmittel bereitgestellt.
Info
Am Gründonnerstag, dem 14. April, um 11 Uhr wird die Landesgartenschau eröffnet. Zu der Feier wird neben Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) und weiteren Politikern auch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erwartet. Der Kirchenpavillon im Andachtsgarten der Landesgartenschau soll am Ostermontag, dem 18. April, um 11 Uhr mit einem ökumenischen Regional-Gottesdienst des evangelischen Kirchenkreises Mittelmark-Brandenburg eingeweiht werden. Jeden Sonntag um 11 Uhr soll im Kirchenpavillon Gottesdienst gefeiert werden. Von Dienstag bis Samstag wird mittags zu Andachten eingeladen. Jeden Samstag um 14 Uhr wird ein Musikprogramm angeboten.