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Sachsens Landesrabbiner kritisiert religionsfeindliche AfD-Positionen

Der sächsische Landesrabbiner Zsolt Balla und die Jüdisch-Christliche Arbeitsgemeinschaft Leipzig haben das Regierungsprogramm der AfD zur Landtagswahl am kommenden Sonntag kritisiert.

Leipzig (epd). Der sächsische Landesrabbiner Zsolt Balla und die Jüdisch-Christliche Arbeitsgemeinschaft Leipzig haben das Regierungsprogramm der AfD zur Landtagswahl am kommenden Sonntag kritisiert. Die Partei erkläre darin, dass sie "die Religionsfreiheit der jüdischen Gemeinden in Sachsen beenden will", hieß es in einer am Dienstag in Leipzig veröffentlichten Erklärung Ballas und der Arbeitsgemeinschaft.

In ihrem Regierungsprogramm hebe die AfD "die Religionsfreiheit konkret und ausdrücklich auf", schrieben die Autoren der Erklärung. "Lesen wir in diesem Lichte weiter, zeigt diese Partei, dass sie die Religionsfreiheit von Muslimen sowieso, letztlich auch die von Christen, eigentlich die Freiheit aller, die nicht ihrer Ideologie folgen, aufheben will", hieß es. Das dürfe nicht sein.

Konkret kritisieren Balla und die Arbeitsgemeinschaft zwei Punkte aus dem AfD-Programm. In dem einen heißt es: "Am generellen Verbot von Schächtungen wird festgehalten. In Sachsen sollen keine Ausnahmegenehmigungen erteilt werden, auch nicht aus religiösen Gründen." Schächten bezeichnet rituelle Schlachtungen in Islam und Judentum. Tieren wird dabei die Kehle durchtrennt.

In einem weiteren Artikel des AfD-Programms fordert die Partei ein "Verbot der Beschneidung an Minderjährigen aus religiösen Zwecken". "Die körperliche Unversehrtheit des Minderjährigen steht für uns über den religiösen Bedürfnissen der Eltern", führt die Partei aus. Ein Bekenntnis zu einer Religion durch körperliche Veränderungen kann immer noch erfolgen, wenn der Bekennende volljährig ist", so die AfD.