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Landeskirchenamt reagiert auf Kritik der Sorben zur Strukturreform

Dresden/Bautzen (epd). Nach dem Widerspruch evangelischer Sorben zur Strukturreform im Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz hat die sächsische Landeskirche ihr Vorgehen verteidigt. Bei allen Abwägungen müsse "ein Ausgleich zwischen den Erfordernissen einer christlichen Kirche in einer Minderheitensituation und den existenziellen Anliegen einer Minderheit" gefunden werden, erklärte Landeskirchensprecherin Tabea Köbsch am Mittwoch in Dresden.

Die Strukturreform der Landeskirche habe 2017 begonnen. In deren Folge sei nun unter anderem in der Region westlich von Bautzen ein sogenanntes Schwesterkirchverhältnis von insgesamt sechs Kirchgemeinden gebildet worden. Die Regelung gelte seit dem 1. Januar. Laut Landeskirchenamt gehören in Sachsen etwa 17 Prozent der Bevölkerung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche an.

Auf Bitten einzelner sorbischer Gemeindeglieder sei im Oktober die Arbeit am Schwesterkirchvertrag unterbrochen worden, erklärte Köbsch. Es habe danach eine erneute Beratung mit Vertretern der evangelischen Sorben gegeben. Im Ergebnis seien die Rechte des sorbischen Kirchgemeindeverbandes in der neuen Struktur erweitert worden. Zum neuen Verbund gehören sechs Kirchgemeinden mit insgesamt knapp 7.400 Mitgliedern.

Die Kirchgemeinde Göda hatte gegen den landeskirchlichen Bescheid vom 30. Dezember 2020 Widerspruch eingelegt. Sie begründet dies mit Struktureinheiten, die "weit über das sorbische Siedlungsgebiet hinausreichen". Das Landeskirchenamt erklärte zum Widerspruch: "Nach Ablauf der Rechtsmittelfrist ist wie üblich in Verwaltungsverfahren über eingegangene Rechtsmittel zu entscheiden."