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"Fabrik-Aktion": 80 Jahre Widerstand

Gedächtnisgottesdienst am 26. Februar um 18 Uhr. Gedenkveranstaltung am Montag, 27. Februar, um 16 Uhr

Das Denkmal für die jüdischen Opfer des Faschismus in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte. Foto: Jochen Teufel / Wikimedia

Am 27. Februar 1943 – vor 80 Jahren – begannen SS und Gestapo in der „Fabrikaktion“, die noch verbliebenen Berliner Juden zu an ihren Zwangsarbeitsstätten zu verhaften, um sie anschließend nach Auschwitz zu deportieren. In Berlin waren auch viele in sogenannter Mischehe „privilegiert“ Lebende darunter, die im Sammellager Rosenstraße 2–4, dem ehemaligen Wohlfahrtsamt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, inhaftiert wurden.

Als ihre Angehörigen erfuhren, wo sie sich befanden, versammelten sie sich vor dem Gebäude. Es waren vor allem Frauen und Kinder. Zeitweilig wurde unüberhörbar die Freilassung der Inhaftierten gefordert. Auch in den nächsten Tagen blieb diese Menschenansammlung aus mehreren hundert ständig wechselnden Teilnehmerinnen bestehen. Die Polizei forderte die Frauen mehrfach auf, die Straße zu verlassen. Doch wichen diese nur in Seitenstraßen aus, um kurz danach zurückzukommen.

In den beiden nächsten Wochen wurden die in der Rosenstraße versammelten Juden aus „Mischehen“ nacheinander freigelassen. Wahrscheinlich kamen fast alle dieser 2000 in die Rosenstraße verlegten Personen wieder frei, während die anderen fast 6000 Berliner Jüdinnen und Juden, die bei der Fabrikaktion verhaftet wurden, nach Ausschwitz geschickt wurden.

An den mutigen und erfolgreichen Widerstand der Frauen in der Rosenstraße erinnert die EKBO mit einem Gedächtnisgottesdienst, am Sonntag, den 26.2.23, um 18 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Mitwirkende: Pfarrerin Kathrin Oxen, Pfarrerin Marion Gardei, Esther Hirsch (House of one), Kantorei der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

Am Montag, den 27.2.23, laden der Initiativkreis und die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum zur offiziellen Gedenkveranstaltung ein. Beginn: 16 Uhr mit stillem Gedenken am Mahnmal Große Hamburger Straße (siehe Foto), Berlin-Mitte. Anschließend gemeinsamer Gang zur Gedenkfeier vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger, Rosenstraße, Berlin-Mitte. Mitwirkende: Deborah Hartmann, Leiterin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz; Prof. Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel; Inbar Chotzen, Israelischer Künstler; Rabbinerin Gesa Ederberg, Jüdische Gemeinde zu Berlin; Kantorin Esther Hirsch, Synagoge Sukkat Schalom u.a.