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Auschwitz-Komitee ruft zur Verteidigung der Toleranz auf

Das Internationale Auschwitz-Komitee hat zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 zur Verteidigung von Demokratie und Toleranz gegen Hass und Gleichgültigkeit aufgerufen. Bis heute sei für jüdische Überlebende dieser Schreckensnacht die Erinnerung an die Gleichgültigkeit der allermeisten ihrer Nachbarn das Entsetzlichste, womit sie nicht fertig geworden sind, erklärte der Vizepräsident des Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, in Berlin. Gerade deshalb würden sie sich gegen aufflammenden antisemitischen Hass und mörderische Gewalt engagieren.

Heubner betonte, es sei für Überlebende des Holocaust verstörend, dass sich der antisemitische Hass aus rechtsextremen und islamistischen Quellen speise und gegenseitig stimuliere. Dies gelte auch für "die antisemitischen Verschwörungslügen, die gerade in diesen Tagen bei Demonstrationen auf offene Ohren stoßen".

Mit den Novemberpogromen vor 82 Jahren gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit vor. Höhepunkt war die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Es brannten unzählige Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt und getötet. Drei Jahre vor Beginn der systematischen Massendeportationen und nach zahlreichen rechtlichen Diskriminierungen erhielt die Verfolgung der Juden mit den Ausschreitungen einen neuen Charakter.

(epd)