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Zum Tag der Pflegenden am 12. Mai 2024

Mit Landes- und Kommunalpolitik für starke Sozialräume in Brandenburg.

Bis 2030 werden bis zu 30.000 Pflegekräfte im Land Brandenburg fehlen, 90% der Pflegebedürftigen benötigen aktuell eine gute Versorgung im eigenen Zuhause. Die Landesdiakonie möchte diese Herausforderung gemeinsam mit Landes- und Kommunalpolitik angehen und Wege für eine starke Pflegelandschaft im ländlichen Raum eröffnen. Die Aussicht auf gute Sozialräume schafft im Wahljahr Vertrauen in eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Dafür müssen jetzt alle an einem Strang ziehen.

Diakonie-Vorständin Andrea U. Asch:„Nicht alle Herausforderungen in der Pflege kann das Land lösen. Wir sehen, dass die Landesregierung und Kommunen einen guten Weg für eine Pflege- und Sozialraumplanung eingeschlagen haben. Der Wahlkampf darf aber kein Bremsklotz sein: Gerade in den nächsten Monaten können Land und Kommunen den Wählerinnen und Wählern sagen: ‚Jetzt ist die Zeit zu Handeln. Wir bekennen uns klar zum Pakt für die Pflege. Wir unterstützen die Kommune bei der Gestaltung von Lebens- und Versorgungsräumen für die alternde Gesellschaft. Wir nutzen die Chancen von Zuwanderung für den Arbeitsmarkt. Wir überlassen unsere Bevölkerung keiner rechtsextremen Ankündigungspolitik ohne realistische Umsetzungsperspektive.‘ Die Diakonie begleitet Land und Kommunen aktiv mit der Expertise von über 14.000 Pflegemitarbeitenden bei der Gestaltung einer menschen- und altersfreundlichen Zukunft.“

Am Beispiel des Projekts „Aufwind vor Ort“ im Brandenburger Landkreis Barnim zeigt sich der deutliche Mehrwert einer engen Zusammenarbeit von Diakonie, Land und Kommune: 22 von den Hoffnungsthaler Stiftungen Lobetal ausgebildete ehrenamtliche Pflegelotsen führen bedürftige Menschen und ihre Angehörigen von der Antragstellung bis zur Inanspruchnahme von Pflegeleistungen. Mit umfassendem sozialen Know-How aus dem diakonischen Pflegeportfolio sind sie Brückenbauer:innen zwischen Nachbarschaft und etablierten Beratungs- und Unterstützungsangeboten - finanziert durch den Pakt für Pflege des Landes. Mit geringen finanziellen Mitteln erreichen sie einen hohen Mehrwert für die Gemeinschaft vor Ort.

Andrea U. Asch:„Nun kommt es darauf an, gemeinsam alles vorzubereiten, dass das Land diesen Pflegepakt auch verstetigen kann und kurzfristig öffentlich klarstellt: Wir packen das an, stocken den Pakt auf 30 Millionen Euro auf und helfen den Kommunen dabei wichtige aufsuchende Arbeit dauerhaft zu sichern.“

Vor dem Hintergrund schwächelnder Sozialräume sind zahlreiche Landkreise auch faktisch mit der Integration geflüchteter Menschen überfordert. Dass hier dennoch keine Fachkräfte verloren gehen müssen, zeigt das Beispiel des Evangelischen Krankenhauses Lutherstift in Frankfurt/Oder. Im engen Kontakt mit dem kommunalen Integrationszentrum und der freie Pflegeschule in Eisenhüttenstadt kann hier immer wieder pflegeinteressierten Menschen mit Migrationshintergrund der Weg in und durch eine Ausbildung geebnet werden. Ein relevanter Faktor für die Zukunftssicherung der medizinischen Angebote in der Region hängt hier von einzelnen, besonders engagierten Personen aus der Ausbildungskoordination ab.

Das Land und die EU unterstützen wertvolle Projekte und Anlaufstellen zu Arbeitsmarktintergration. Und doch wird das Potential der aktuell ca. 40.000 Arbeitssuchenden mit Fluchthintergrund und Asylsuchenden aus unsicheren Ländern wie der Ukraine noch nicht nachhaltig gehoben. Die Diakonie steht bereit, jederzeit die notwendige, strukturelle Vernetzung und Ausbildung, Integrations- und Sprachkurse sowie Kinderbetreuung für angehende oder schon vorqualifizierte Pflegefach- und Hilfskräfte bereitzustellen.

Andrea U. Asch: „Alle verfassungstreuen Parteien in Land und Kommune sind davon überzeugt, dass mehr berufsbezogene Sprachkurse und begleitende Beratungsangebote für Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund auch Investitionen in den Arbeitsmarkt sind und Berührungsängste abbauen können. Wir möchten die Landesregierung am Tag der Pflegenden ermutigen, auf die positiven Beispiele in Brandenburg zu schauen und öffentlich zu bekennen: ‚Gemeinsam mit Kommunen, Sozialeinrichtungen und -Verbänden führen wir konsequent eine sektoren- und bereichsübergreifende Pflege- und Sozialraumplanung fort und starten in eine wertschöpfende Integrationspolitik. Jetzt.“

Mehr als 14.000 Mitarbeitende der diakonischen Einrichtungen arbeiten in Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz in 95 ambulanten Pflegediensten, 114 stationären Pflegeeinrichtungen, 76 Tagespflegen, 27 Hospizen bzw. Hospizdiensten und 22 Krankenhäusern für eine menschenwürdige Pflege. 

Links:
www.lobetal.de/angebote/altenhilfe/pflege-vor-ort-aufwind-vor-ort
www.diakonissenhaus.de/krankenhaeuser/evangelisches-krankenhaus-lutherstift-frankfurt-oder

(Pressemitteilung Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz)