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Vorschläge für "Strukturwandel von unten" in der Lausitz

Ein mit jährlich mindestens 25 Millionen Euro ausgestatteter "Fonds Zivilgesellschaft Lausitz" solle sicherstellen, dass neben der klassischen Wirtschaftsförderung und staatlichen Strukturhilfen auch Projekte der örtlichen Bürgergesellschaft ausreichend gefördert werden,

Cottbus/Berlin (epd). Für den geplanten Kohleausstieg bis 2038 fordern die evangelische Landeskirche und der Verein Lausitzer Perspektiven ausreichend Gelder für einen "Strukturwandel von unten" in der Braunkohleregion. Ein mit jährlich mindestens 25 Millionen Euro ausgestatteter "Fonds Zivilgesellschaft Lausitz" solle sicherstellen, dass neben der klassischen Wirtschaftsförderung und staatlichen Strukturhilfen auch Projekte der örtlichen Bürgergesellschaft ausreichend gefördert werden, hieß es in dem am Montag zunächst in Cottbus und später in Berlin vorgestellten Konzepts des Vereins und des kirchlichen Zentrums für Dialog und Wandel.

Beim notwendigen Strukturwandel in dem Braunkohlerevier könne die örtliche Zivilgesellschaft als Impulsgeber und Innovationstreiber wirken, hieß es weiter. Mit dem Fonds sollen Ideen und Projekte zur Neubelebung der 12.000 Quadratkilometer großen Lausitz mit ihren derzeit 1,2 Millionen Einwohnern als Kultur-, Bildungs- und Tourismusregion gefördert werden. So bleibe die Lausitz ein attraktiver Lebensraum.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) begrüßte die Initiative am Montag und betonte die Notwendigkeit zivilgesellschaftlichen Engagements in dem Umwandlungsprozess. Der Strukturwandel in der Lausitz könne nur mit den Menschen und nicht über die Köpfe der Menschen hinweg erfolgreich gestaltet werden, sagte Steinbach dem Evangelischen Pressedienst (epd).   

Vorgeschlagen werden beispielsweise die Wiederbelebung alter Handwerkstraditionen und der Aufbau einer widerstandsfähigen Landwirtschaft in den alten Kohlerevieren. Alternative Energieträger und digitale Netzwerke sollten in Bürgerhand ausgebaut und in lokaler Selbstverwaltung betrieben werden. Wichtig seien auch grenzüberschreitende Projekte mit Polen und Tschechien. Nach dem Ende der Kohleförderung 2038 sollte der Fonds noch mindestens 15 Jahre weiterlaufen.

Der 2016 gegründete gemeinnützige Verein Lausitzer Perspektiven versteht sich als unabhängige und überparteiliche Bürgerplattform, die den Übergang zu einer postfossilen Wirtschaft und Gesellschaft mitgestalten möchte. Das Zentrum für Dialog und Wandel mit Sitz in Cottbus wurde 2017 durch die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gegründet. Seine Aufgabe ist es, den Strukturwandel in der Lausitz kirchlich zu begleiten.

Internet
www.lausitzer-perspektiven.de
www.zdw.ekbo.de