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Tarifeinigung für die EKBO erzielt

7.800 Beschäftigte erhalten 3.000 EUR Inflationsprämie und ab 1.1.2025 mehr Entgelt

Am 1. März 2024 ist es den Tarifkommissionen der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Gewerkschaft Kirche & Diakonie (GKD) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gelungen, eine Tarifeinigung zu erzielen.

Die Gespräche erstreckten sich in diesem Jahr über drei Verhandlungstage. Dazu Verena Zühlke, Vorsitzende der Tarifkommission der Kirchenleitung: „Die Verhandlungsatmosphäre war sehr gut. Beide Seiten brachten sich konstruktiv und lösungsorientiert ein. Uns war von Beginn an klar, dass wir uns nah am Tarifabschluss der Länder orientieren müssen, um für unsere Einrichtungen Wettbewerbsnachteile zu vermeiden. Wir haben ein gutes Ergebnis erreicht, dass für unsere Beschäftigten ein Plus von ca. 10% bringt. Zwar bedeutet dieses Ergebnis auch eine enorme Mehrbelastung kirchlicher Arbeitgeber. Aber die Konkurrenz zum öffentlichen Dienst im Land Berlin ist eben deutlich spürbar. Mit diesem Abschluss bleiben wir jedoch auf Augenhöhe zum TV-L und damit eine attraktive Arbeitgeberin.“

Die Tarifeinigung sieht für die Mitarbeitenden der EKBO folgende Schritte vor:

1. Inflationsausgleichszahlung

Mitarbeiter:innen, die am 22.02.2024 in einem Arbeitsverhältnis standen und in dem Zeitraum vom 1.10.2023 bis zum 21.02.2024 mindestens an einem Tag Anspruch auf Entgelt hatten, erhalten im April 2024 eine Einmalzahlung von 2040,-€ bei Vollbeschäftigung. Teilzeitbeschäftigte erhalten die Zahlung anteilig. Von Mai – Dezember 2024 erfolgt eine monatliche Einmalzahlung von 120,- € bei Vollbeschäftigung. Diese Zahlungen sind lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei. 

2. Anhebung der Entgelte
Ab Januar 2025 werden dann die Entgelte um 200,- € und ab März 2025 um weitere 5,5% erhöht.

3. Änderungen im Sozial- und Erziehungsdienst

Für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wird es etliche Verbesserungen geben. Neben Zulagen von 130,- € bzw. 180,- € für bestimmte Erzieher- und Sozialarbeitergruppen und der Heimzulage werden die Tabellenentgelte in der S9 ab Dezember 2024 erhöht. Zudem entfallen die verlängerten Stufenlaufzeiten der SuE-Tabellen ab Oktober 2024. Die Tarifpartner werden auch noch zusätzlich über eine Praxisanleiterzulage ins Gespräch kommen.

4. Stufengleiche Höhergruppierung ab Mai 2024

Auf Initiative der Arbeitgeberseite ist die stufengleiche Höhergruppierung erfolgreich verhandelt worden. Bei Eingruppierung in eine höhere Entgeltgruppe werden die Mitarbeiter*innen künftig immer der gleichen Stufe zugeordnet, die sie in der niedrigeren Entgeltgruppe erreicht haben. Die in der niedrigeren Entgeltgruppe zurückgelegte Stufenlaufzeit in der gleichen Stufe ist auf die Stufenlaufzeit für die höhere Stufe anzurechnen, sofern zum Zeitpunkt der Höhergruppierung mindestens die Hälfte der Stufenlaufzeit zurückgelegt war.

5. Stufenvorweggewährung bis zu 3 Stufen als Zulage ab Mai 2024

Die kirchlichen Arbeitgeber:innen können künftig zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften oder zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten Mitarbeiter:innen abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu drei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewähren, statt wie bisher um zwei Stufen. Auch dieser Punkt ist auf Initiative der Arbeitgeberseite in die Verhandlungen eingetragen worden.

6. Verhandlungen zur Hauptstadtzulage vereinbart

Da es noch viele Unklarheiten bei der tariflichen Regelung der Hauptstadtzulage und deren Refinanzierung gibt, wurde vereinbart, in Verhandlungen einzutreten, sobald es hierzu einen konkreten Tariftext für das Land Berlin gibt.

7. Prozessvereinbarungen

Die Tarifvertragsparteien haben sich verpflichtet, im Laufe des Jahres 2024 in Gespräche über die tariflichen Eingruppierungsregelungen für Gemeindesekretäre und Küster, für Lehrkräfte im Religionsunterricht und für Mitarbeitende in der Informationstechnik einzutreten.

(Pressemitteilung EKBO)