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Stäblein weiht Gedenkort für NS-Zwangsarbeiter im Kirchendienst ein

Die evangelische Kirche hat in Berlin für das vermutlich deutschlandweit einzige Lager für NS-Zwangsarbeiter in kirchlicher Verantwortung eine Gedenkstätte errichtet. Der Berliner Bischof Christian Stäblein werde sie am 13. November auf dem evangelischen Friedhof Jerusalem V in Neukölln einweihen, teilte die Antisemitismusbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Marion Gardei, am Donnerstag in Berlin mit.

Die Evangelische Kirche betrieb das Lager laut evangelischem Friedhofsverband Berlin Stadtmitte zwischen 1943 und 1945. Dort hätten rund 100 Menschen aus der Sowjetunion, überwiegend aus der Ukraine, gelebt, die auf kirchlichen Friedhöfen im gesamten Stadtgebiet arbeiten mussten. Das kirchliche Zwangsarbeiterlager sei deutschlandweit das einzige seiner Art gewesen.

Die Existenz des Lagers wurde laut Friedhofsverband lange verdrängt und ignoriert. An der Stelle, wo es sich befunden habe, seien über Jahrzehnte alte Grabsteine und Abraum gelagert worden. Mit der Diskussion um Entschädigung für Zwangsarbeiter habe im Jahr 2000 die Aufarbeitung der Geschichte des Ortes begonnen. Eine Initiative aus dem Kreis der ehemals beteiligten Gemeinden nahm demnach Kontakt zu ehemaligen Zwangsarbeitern auf.

(epd)