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Osterbotschaften der Kirchen: Große Sorge um Konflikt in Ukraine

Die Sorge um die Lage in der Ukraine bestimmte in diesem Jahr die Osterbotschaften in der evangelische Kirche. Thematisiert wurden aber auch Krieg und Konflikte in Syrien, Zentralafrika oder Nigeria und die europäische Flüchtlingspolitik.

21. April 2014. Die Bischöfe der ostdeutschen Landeskirchen haben in ihren Osterpredigten die Friedenskraft der österlichen Botschaft unterstrichen und mehr Anstrengungen für die friedliche Beilegung von Konflikten weltweit angemahnt. Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl sprach am Sonntag bei einem Gottesdienst im sächsischen Hirschfeld (Landkreis Zwickau) von einem österlichen "Ruf zum Frieden" und zur Gewaltfreiheit, der den Menschen in Krisengebieten weltweit gelte etwa "denen in der Ukraine, die um die Zukunft bangen und den Zerfall ihres Staates befürchten, aber auch den verblendeten Nationalisten, die davon reden, man müsse 'die russische Erde' sammeln und sei es mit Gewalt", so der evangelische Theologe.

 

Bohl appellierte auch an die "machtversessenen Fanatiker in den kriegführenden Lagern Syriens" und "den viel zu vielen in Israel und Palästina, die seit mehr als 100 Jahren auf Stärke setzen und so Versöhnung hindern", ihre Konflikte friedlich zu lösen.

 

Die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann sprach im Magdeburger Dom von "Nachrichten von dunkler Gewalt", welche die gegenwärtigen Frühlingstage überschatteten. Als Beispiele nannte sie neben der Lage in der Ukraine die Bürgerkriege in Syrien, Zentralafrika und Nigeria oder das Elend der Flüchtlinge im Südsudan. Die Osterbotschaft von Jesu´ Auferweckung gebe jedoch "Durchblick in allem Streit und Kampf", unterstrich die Bischöfin.

 

Auch der Berliner Bischof Markus Dröge erinnerte an die Konflikte und Kriege in Syrien, Ägypten oder der Ukraine. "Die kulturellen und religiösen Konflikte haben in den letzten Jahren zugenommen", sagte Dröge am Ostersonntag im Berliner Dom. Es gehe in fast jeder Region der Welt darum, wie unterschiedliche Interessen, Kulturen und Religionen friedlich zusammenleben können. Überall dort, wo Konfessionen und Religionen gemeinsam zum Frieden aufrufen, entstünden "Zeichen der Hoffnung", so der evangelische Theologe.

 

Dröge betonte, Ostern öffne den Blick für die Realitäten dieser Welt und wecke zugleich die Sehnsucht, dass die Welt friedlicher wird. Zum österlichen Jubel gehöre daher auch der Appell an die Mächtigen dieser Welt, für Gerechtigkeit und Menschenwürde einzutreten. Bestehende Konflikte müssten gewaltlos gelöst werden, mahnte der Berliner Bischof.

 

Der Ruf nach Frieden gelte aber auch "unserem Land, er gilt den Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen und misshandeln, den gewaltverliebten Jugendbanden in den Fußballstadien und den Mächtigen, die sich stark wähnen und ihre Interessen bedenkenlos-gierig durchsetzen", unterstrich der sächsische Landesbischof Bohl. Seine mitteldeutsche Amtskollegin Junkermann mahnte zudem mehr Einsatz für ein neues Asyl- und Einwanderungsgesetz in Europa an.