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Landeskirche will sich auf Sparmaßnahmen vorbereiten

Die Landeskirche erwartet bis 2025 einen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 25 Prozent

Berlin (epd). Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erwartet bis 2025 einen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 25 Prozent. Bei der künftigen Haushaltsplanung müssten deshalb Einsparungen vorgenommen und langfristige Schwerpunkte gesetzt werden, heißt es im Abschlussbericht der kirchlichen Strukturkommission, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt und mit dem sich die Landessynode bei ihrer Herbsttagung vom 25. bis 28. Oktober befasst.

Wegen der guten Wirtschaftslage verzeichnet die Landeskirche derzeit vorerst weiter steigende Steuereinnahmen. Im laufenden Jahr würden rund 241 Millionen Euro Kirchensteuern in Berlin und Brandenburg erwartet, eingeplant waren 225 Millionen Euro. Von den Mehreinnahmen stünden nach Abzug verschiedener Verpflichtungen im rund 389 Millionen Euro umfassenden Nachtragshaushalt für 2017 knapp zehn Millionen Euro tatsächlich zur Verfügung. Die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder ist in der Region inzwischen auf rund 980.000 gesunken, vor 15 Jahren waren es noch gut 1,3 Millionen.

Für die Schließung der bereits bestehenden Deckungslücke von rund 470 Millionen Euro bei der Versorgung pensionierter Pfarrer und Kirchenbeamter müsse künftig voraussichtlich ein immer größerer Teil der Kirchensteuern aufgewendet werden, heißt es weiter. Hintergrund der Deckungslücke sind unter anderem Pensionszahlungen an ehemalige Pfarrer aus der DDR, die seinerzeit nicht bei der Planung berücksichtigt wurden.

Die künftige Finanzplanung soll sich an fünf verschiedenen Handlungsbereichen orientieren. Ziel sei, die kommende "Spardiskussion am Auftrag der Kirche auszurichten", heißt es weiter im Abschlussbericht der Strukturkommission. Den einzelnen Handlungsbereichen sollen Haushaltsmittel zugeordnet werden. "Die Strukturkommission schlägt vor, alle Handlungsbereiche in gleicher Weise im Verhältnis zur Kirchensteuerentwicklung proportional zu reduzieren", heißt es weiter. Nur für den Bereich Öffentlichkeit und Digitalisierung werden keine Einsparungen empfohlen.

Einem weiteren Bereich sind die Themen Verkündigung, Gemeinde, Seelsorge und Diakonie zugeordnet, einem anderen die Themen Bildung und Ausbildung, in einem eigenen Bereich werden unter anderem Verwaltung, Immobilen und kirchliche Dienste zusammengefasst. Ein weiterer Handlungsbereich ist der Weltverantwortung unter anderem mit Ökumene-, Friedens- und Umweltfragen gewidmet.

Zur Abfederung künftiger Einsparungen werden zudem ein drei Millionen Euro umfassender Strukturanpassungsfonds und ein Projektfonds vorgeschlagen, der jährlich weitere drei Millionen Euro vergeben kann.


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