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"Kirche und BUGA sind eine Symbiose eingegangen"

Ein epd-Gespräch mit BUGA-Pfarrer Thomas Zastrow

14. Oktober 2015 Premnitz (epd). Das dezentrale Konzept der Bundesgartenschau (BUGA) im Havelland hat den kirchlichen Projekten laut BUGA-Pfarrer Thomas Zastrow nicht geschadet. "Unsere Bilanz fällt sehr positiv aus", sagte Zastrow dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es habe viele positive Rückmeldungen von Menschen gegeben, "die wunderbare Begegnungen hatten", ergänzte der 56-Jährige und lobte die gute Zusammenarbeit mit den Veranstaltern des BUGA-Zweckverbandes: "Kirche und BUGA sind eine Symbiose eingegangen", sagte der Pfarrer. Die BUGA geht am Sonntag nach 177 Tagen zu Ende.

"Was besonders gut funktioniert hat, waren die 885 Mittagsandachten", bilanzierte Zastrow. An den täglichen Veranstaltungen an insgesamt fünf Standorten hätten immer zehn bis 50 Menschen teilgenommen. Zastrow hob auch die gute ökumenische Zusammenarbeit unter anderem mit der katholischen und der neuapostolischen Kirche hervor, ohne die nicht immer jeder Standort hätte besetzt werden können.

"300 Ehrenamtliche waren ständig da und ganz aktiv", lobte Zastrow. Sie alle seien herzlich zu einem Dankfest am 21. November ins Paulikloster in Brandenburg an der Havel eingeladen, zu dem auch der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge erwartet werde.

Die Bundesgartenschau hatte 2015 erstmals nicht an einem zentralen, sondern an fünf verschiedenen Standorten stattgefunden. Das Gelände erstreckte sich von Brandenburg über Stölln, Premnitz und Rathenow bis nach Havelberg in Sachsen-Anhalt. Eröffnet wurde die Schau am 18. April. Die angestrebte Besucherzahl von 1,5 Millionen wird aller Voraussicht nach deutlich unterschritten.

Laut Zastrow war auch die Idee, Besucher über Wander- und Radwege in Stadt- und Dorfkirchen im Havelland einzuladen, ein voller Erfolg. "Selbst am kleinsten Standort in Stölln haben wir in der Zeit rund 16.000 Menschen durch die Kirche geschleust", sagte Zastrow. Auch das Konzept der St.-Marien-Andreas-Gemeinde in Rathenow, den Kirchturm täglich zwölf Stunden für Besucher zu öffnen, sei voll aufgegangen.

Die wöchentliche Veranstaltung "Bunte Gartenkirche" mit Musik und prominenten Besuchern sei indes nicht immer gut angenommen worden. Das habe vor allem an dem zugeteilten Zeitfenster zwischen 13.00 und 16.00 Uhr gelegen, erklärte Zastrow: Ab Mittag hätten sich die BUGA-Areale meist sichtlich geleert.

Von den kirchlichen Projekten wird laut Zastrow nur der Andachtspavillon in Rathenow über die BUGA hinaus erhalten bleiben. Andere Bauwerke gehen kostenlos etwa an ein evangelisches Dom-Gymnasium und ein "Arche"-Jugendprojekt. Die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte ihre BUGA-Projekte mit rund 500.000 Euro gefördert.