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Huber fordert Widerstand gegen "wechselseitige Verachtung"

Der frühere Berliner Bischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat dazu aufgerufen, auch in Krisenzeiten dankbar zu sein. Gerade angesichts der großen Sorgen dieser Monate sollte man „den Reichtum nicht vergessen, aus dem heraus wir diesen Sorgen die Hoffnung entgegenstellen, dass wir der Sorgen Herr werden“, sagte Huber laut Manuskript am Samstag zum 75. Jubiläum der Kantatengottesdienste in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.

Der Theologe bezog sich auf die dabei aufgeführte Kantate „Wir danken dir Gott, wir danken dir“, die erstmals zur Einführung des Stadtrats in Leipzig im Jahr 1731 aufgeführt wurde. Nicht nur politische Verantwortliche, sondern alle Bürgerinnen und Bürger hätten die Aufgabe, auf Güte und Treue zu achten und damit der „wechselseitigen Verachtung entgegenzutreten“, sagte Huber. „Verstoßen wird gegen diese Aufgabe im gehässigen Umgang untereinander ebenso wie in der Schmähung von politisch Verantwortlichen“, ergänzte er.

1947 gab es in Berlin den ersten Kantatengottesdienst. Er begründete eine Tradition. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs wurden nach Angaben des Bach-Chors 1.272 Bachkantaten-Gottesdienste gehalten, zunächst in wechselnden Kirchen, dann, seit ihrem Wiederaufbau, im zweiwöchigen Rhythmus in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

(epd)