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EKBO-Synode tagt vom 19. April bis 20. April 2024

Zum 20-jährigen Bestehen der Landeskirche tagt die Synode diesmal in Sachsen.

Vor 20 Jahren wurde die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gegründet. Zum Jubiläum tagt ihr Kirchenparlament in Sachsen. Auf der Tagesordnung stehen auch politisch bedeutende Themen, darunter der Schutz der Demokratie.

Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) kommt am Freitag zu ihrer Frühjahrstagung in Görlitz zusammen. Themen der zweitägigen Beratungen sind unter anderem die Forum-Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt innerhalb der evangelischen Kirche und das Engagement gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Die 108 Kirchenparlamentarier vertreten mehr als 800.000 evangelische Christinnen und Christen in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen.

In einem Antrag für die Tagung betont der Ältestenrat der Synode, zu denjenigen, die Demokratie und Rechtsstaat aktiv bekämpfen, gehöre die „AfD in unheiliger Allianz mit Rechtsextremen“. Für die Kirche seien Demokratie und Rechtsstaat jedoch nicht verhandelbar, „und wer sie aktiv bekämpft, muss mit unserem Widerstand rechnen“, heißt es dort weiter.

Zugleich gebühre allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich um ein politisches Mandat bewerben und dafür „Zeit, Kraft und Leidenschaft investieren“, der Dank der evangelischen Kirche, heißt es weiter in dem Antrag. Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung und ihr Einsatz für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hätten Respekt und Wertschätzung verdient. Eine Unterstützung einzelner Parteien schließe die Kirche zwar aus. Der Wert von Parteien in der politischen Willensbildung werde jedoch ausdrücklich anerkannt.

In Vorbereitung auf die Wahlen zum Europäischen Parlament und in den Kommunen im Juni sowie bei den Landtagswahlen im September seien Kirchenmitglieder gefordert, christliche Werte in die gesellschaftliche Debatte einzubringen, heißt es in dem Antrag. Kirchengemeinden und Kirchenkreise seien aufgerufen, aktiv für die Beteiligung an den Wahlen zu werben und „Orte des lebendigen Dialogs“ zu sein. Sie könnten dabei als „gute Orte des Nachdenkens und gemeinsamen Streitens“ dienen.

Christinnen und Christen sähen in jedem Menschen das Ebenbild Gottes, unabhängig vom jeweiligen Glauben, betont der Ältestenrat in seinem Antrag. Daraus ergebe sich, „die Würde jedes Menschen mit aller Kraft zu schützen, egal welcher Herkunft, welcher Nationalität, welcher Religion, welcher geschlechtlichen Identität“. Dafür müssten Christen in der Gesellschaft auch einstehen.

Die besten Voraussetzungen für den Schutz der Würde jedes Menschen biete ein Staat, in dem Demokratie und Rechtsstaatlichkeit fest verankert sind, heißt es weiter. AfD und Rechtsextreme suchten Schuld immer bei anderen und gefährdeten damit das friedliche Zusammenleben. Dies verdiene Widerstand.

Zum 20-jährigen Bestehen der Landeskirche tagt die Synode diesmal in Sachsen. Zum Eröffnungsgottesdienst in der Görlitzer Frauenkirche wird der Berliner Altbischof und frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, zu einer Predigt erwartet. Das Kirchenparlament tagt im Anschluss im Kulturforum Görlitzer Synagoge. In einem Synodenbericht zu sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige heißt es, Prävention und Aufarbeitung müssten ausgeweitet werden. Am Samstag wird ein Grußwort von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erwartet.

Der Eröffnungsgottesdienst und die Plenarsitzungen werden im Livestream übertragen. Der Gottesdienst beginnt am Freitag, dem 19. April, um 10 Uhr, die anschließende Plenartagung beginnt um 11.30 Uhr. Am Samstag, dem 20. April, beginnt die Plenarsitzung um 9 Uhr.

(epd)