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"Die Flamme weitertragen"

Altbischof Huber zieht positive Bilanz zu Brandenburger Domjubiläum

29. Oktober 2015 Brandenburg an der Havel (epd). Altbischof Wolfgang Huber ist sehr zufrieden mit den Feierlichkeiten zum 850-jährigen Bestehen des Doms zu Brandenburg an der Havel. Zwar sei es wagemutig gewesen, das Jubiläum auf ein halbes Jahr anzulegen, sagte der Domdechant von Sankt Peter und Paul dem Evangelischen Pressedienst (epd). In der Rückschau sei es aber genau die richtige Entscheidung gewesen. Nach sechs Monaten voller Festgottesdienste, Konzerte, Vorträge und Ausstellungen geht das Jubiläumsjahr zum Reformationstag am 31. Oktober zu Ende.

Durch die längere Zeitspanne sei ein tieferer Blick in die Geschichte des Ortes möglich gewesen, sagte Huber. Neben der Betrachtung der Baugeschichte habe man "auch gefragt, was der Auftrag und die Bildungsaufgabe dieses Ortes ist". Zudem sei diskutiert worden, wie sich christlicher Glaube angesichts der heutigen Pluralität von Religionen und Weltanschauungen artikuliere. "Diese Verbindung von Herkunft und Zukunft ist in meinen Augen sehr gut gelungen", sagte Huber, der von 1994 bis 2009 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz war.

Glanzpunkte der Feierlichkeiten seien eine unterhaltsame Jubiläumsausstellung zur Domgeschichte und eine sehr anregende Vortragsreihe gewesen, ergänzte der Domdechant. Vor allem aber habe man "herausragende Gottesdienste mit einer beeindruckenden Resonanz gefeiert", betonte Huber. "Dadurch haben wir gezeigt, wie einladend, zuversichtlich und ansteckend evangelische Gottesdienste sein können." Das werde auch über den Tag hinaus wirken.

In besonderer Weise hob der Altbischof den Gottesdienst am 11. Oktober zum Jahrestag der Grundsteinlegung des Gotteshauses hervor. An diesem Tag sei auch der neue Brandenburger Freiheitspreis ausgelobt worden, der ab 2016 alle zwei Jahre vergeben werden soll. Die Auszeichnung sei der Frage gewidmet, "wie wir Freiheit in die Zukunft hinein bewahren und gestalten können", erklärte Huber.

Der Altbischof bekräftigte, all dies zeige, dass das Jubiläum nicht nur etwas rekapitulieren, sondern auch etwas in Gang setzen wollte - "nach dem Grundsatz: nicht die Asche hüten, sondern die Flamme weitertragen". Er hoffe, dass viele Menschen, die etwas von den Feierlichkeiten mitbekommen hätten, "auch künftig durch unsere Kirche angesprochen werden". "Auf diesem Wege wird das, was mit dem Domjubiläum angefangen hat, eine gute Fortsetzung finden", sagte Huber.

Info
Der Abschlussgottesdienst zum Jubiläumsjahr findet am 31. Oktober um 17 Uhr in Sankt Peter und Paul in Brandenburg an der Havel statt. Es ist zugleich der diesjährige Reformationsgottesdienst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Predigt hält der Berliner Landesbischof Markus Dröge.