Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Die EKD-Synode tagt in Würzburg

Vom 11. bis 14. November 2018 tagt die Synode der EKD in Würzburg. Hier diskutieren die Synodalen über den Glauben junger Menschen, über die Digitalisierung und über den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der evangelischen Kirche.

Logo der EKD-Synode 2018

In der Würzburger Kirche Sankt-Stephan ist am Sonntag die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland mit einem Gottesdienst eröffnet worden. Das Schwerpunktthema heißt: "Ermutigung und Zugehörigkeit – der Glaube junger Menschen".

Auch der Umgang mit sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche sowie das Thema "Strategie der Kirche im digitalen Wandel" stehen bis Mittwoch auf der Tagesordnung. Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, bat die Opfer sexueller Gewalt im Raum der Kirche um Vergebung. Er machte deutlich, dass es beim Missbrauch im Umkreis der Kirche nicht nur um die Zahl der Fälle im Vergleich zu anderen Organisationen gehe.

"Eines unterscheidet uns von den anderen. Wir sind – ganz gleich ob evangelisch oder katholisch oder orthodox oder freikirchlich – als Kirche eine Institution, die sich auf Jesus Christus bezieht, denjenigen, der für radikale Liebe steht", so Bedford-Strohm. Wenn im Rahmen dieser Institution Handlungen passierten, die das Leben von Menschen zerstörten, "dann wird mit Füßen getreten, wofür wir stehen. Einen tieferen Widerspruch kann ich mir kaum vorstellen."

Hilfe bei Missbrauch und Missbrauchsverdacht innerhalb der EKBO erhalten Sie hier.

Gut einen Monat nach Vorstellung einer Studie über sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche sagte die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, vor wenigen Tagen in Berlin: „Die Synode wird sich ganz sicher der Schuld stellen, die die evangelische Kirche in der Vergangenheit auf sich geladen hat“. Sie sei sicher, dass kein Zweifel daran gelassen werde, welche Dringlichkeit das Thema habe.

Der „Bericht zur Verantwortung und Aufarbeitung bei sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche“ steht für den 13. November auf der Tagesordnung. Vortragen wird die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, die auch dem Rat der EKD angehört. Einer aktuellen Anfrage unter allen Landeskirchen zufolge gibt es derzeit knapp 480 Anträge auf Anerkennung erlittenen Leids, wie Fehrs dem Evangelischen Pressedienst (epd) kürzlich sagte.

Ob die evangelische Kirche ähnlich wie die katholische eine eigene Studie in Auftrag geben wird oder einen anderen Weg zur Aufarbeitung wählt, ist Schwaetzer zufolge noch offen. Klar sei in ihren Augen, dass eine Studie nur bedingt dem Vorbild der katholischen Bischofskonferenz folgen würde. Nur Pfarrer einzubeziehen, sei nicht zielführend, erklärte Schwaetzer unter Verweis auf die dezentralen Strukturen der evangelischen Kirche. Es müssten alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter betrachtet werden. Die von der Bischofskonferenz beauftragten Forscher nahmen nur Priester, Diakone und Ordensangehörige in den Blick.

Die Kirchenkonferenz, der Zusammenschluss aller 20 Landeskirchen, hat bereits beschlossen, eine zentrale Anlaufstelle für Missbrauchsopfer im Raum der evangelischen Kirche zu gründen. Bei der Synode, die den Haushalt der EKD beschließt, wird es voraussichtlich auch um die Finanzierung dieser Stelle und von Aufarbeitungsinitiativen gehen. Sie gehe davon aus, dass der Haushaltsausschuss dies positiv begleitet, sagte Schwaetzer.

Die Synode der EKD ist das höchste Gremium der verfassten Kirche. Sie ist eine Art Kirchenparlament und tagt in der Regel einmal im Jahr im November. Der Synode gehören 120 gewählte und berufene Mitglieder an, darunter Vertreter der Landeskirchen, aus Politik und Gesellschaft.

(Quelle: epd)