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Diakonie weist Vorwürfe der Patientengefährdung zurück

Keine Klinik produziere Komplikationen der Abrechnung wegen, erklärten das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Berlin (epd). Die Diakonie hat Vermutungen, in evangelischen Krankenhäusern aus finanziellen Gründen mit Operationen Patienten zu gefährden, scharf zurückgewiesen. Keine Klinik produziere Komplikationen der Abrechnung wegen, erklärten das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Verband Evangelischer Krankenhäuser und stationärer Pflegeeinrichtungen (VEKP) am Mittwoch in Berlin. Jüngste Medienberichte zum Thema, in denen unter anderem diakonischen Krankenhäusern in Berlin-Brandenburg vorgeworfen worden sei, einige schwere Operationen zu selten durchzuführen und so Patienten zu gefährden, seien undifferenziert und einseitig.

Der für die Regelungen zuständige Gemeinsame Bundesausschuss habe zwar die Erbringung ausgewählter Leistungen auf der Basis gesetzlicher Vorgaben von einer Mindestanzahl von Leistungen pro Jahr abhängig gemacht, betonte VEKP-Geschäftsführer Detlef Albrecht. Ziel sei die Gewährleistung einer angemessenen Versorgungsqualität. Zugleich seien jedoch Ausnahmetatbestände und Übergangsregelungen geschaffen worden, betonte Albrecht: "In diesen Fällen ist eine Leistungserbringung auch dann zulässig, wenn die Mindestmengen noch nicht erbracht werden."

Alle von den diakonischen Krankenhäusern erbrachten Leistungen seien mit den Krankenkassen abgestimmt und von diesen mitgetragen worden, betonte Diakoniedirektorin Barbara Eschen: "Der Vorwurf, aus finanziellen Überlegungen einseitig Leistungen erbracht zu haben, trifft auf die diakonischen Krankenhäuser nicht zu."

Die den Medienberichten zugrunde gelegten Zahlen stammten zudem aus dem Jahr 2017 und gäben nicht die aktuelle Versorgungssituation wieder, hieß es weiter. Teilweise seien die Leistungen von den Krankenhäusern bereits seit den Jahren 2017 und 2018 nicht mehr erbracht worden. "Diakonische Krankenhäuser gefährden das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten nicht", betonten Eschen und Albrecht.

Fehlentwicklungen müssten öffentlich gemacht werden, erklärten Eschen und Albrecht weiter: "Es ist ein wichtiges Anliegen, gut informiert zu werden." Dafür sei jedoch eine ausgewogene Berichterstattung notwendig. Darstellungen, die "undifferenziert Krankenhäuser an den Pranger stellen, verunsichern Patientinnen und Patienten und dienen nicht der Aufklärung", betonte Albrecht.

Einer am Montag veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge haben im Jahr 2017 bundesweit rund 460 von rund 1.150 Kliniken komplexe Eingriffe vorgenommen, obwohl sie die vorgegebenen Fallzahlen unterschritten. Dies seien fast 40 Prozent der Kliniken. Dabei gehe es um insgesamt rund 4.300 Operationen. Alle Bundesländer seien betroffen, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß.

Internet
RBB-Bericht vom 3. Juni, Online-Ausgabe: http://u.epd.de/18sj
www.diakonie-portal.de