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Christentum und Klimakrise

Welche Rolle spielen Christentum und christlicher Glaube in der Klimakrise? Dieser Frage widmet sich die Kirchengemeinde Alt-Pankow am Mittwoch, den 26. Februar, um 19 Uhr mit einem Vortrag und anschließender Diskussion

Teilnehmerinnen der Klimademo in Berlin. Foto: EKBO, Manuela Schneider
Teilnehmerinnen der Klimademo in Berlin. Foto: EKBO, Manuela Schneider

Kaum ein Thema stand vergangenes Jahr, und steht dieses Jahr, so präsent in der Öffentlichkeit, wie der Klimawandel. Mit Greta Thunberg ist eine neue Ikone geboren, und Kinder gehen in ihrem Namen, im Namen der Erde, des Klimas und ihrer eigenen Zukunft jeden Freitag statt zur Schule auf die Straßen. Eine internationale Protestbewegung aus vielen verschiedenen Gruppierungen ist entstanden, mit dem einen Ziel, die Erde vor dem menschengemachten Klimawandel zu bewahren, die Menschen zur Umkehr zu bewegen. Während die Kirchen und Gläubigen sich schon vielerorts mit der Bewegung solidarisiert haben, und selbst aktiv sind, bleibt die Frage nach der Haltung des Christentums dazu und seiner möglichen Rolle darin, weiterhin trotzdem noch oft unbeantwortet oder gänzlich ungestellt.

Dieser Frage widmet sich Pfarrer Thomas Zeitler am Mittwoch, den 26.2., um 19 Uhr in der Kirchengemeinde Alt-Pankow (Breite Straße 38, 13187 Berlin), der Eintritt ist frei. Dabei wird es neben einem Vortrag Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion geben.

Thomas Zeitler, Jahrgang 1972, ist ökumenischer Pfarrer in Nürnberg, und aktiv in der Klimabewegung. Er ist Teil von Extinction Rebellion (XR), zu deutsch "Aufstand gegen das Aussterben", einer globalen Gruppierung von Klimaschützern, die immer wieder durch ihre drastischen, dabei aber friedvollen, Protestaktionen auffallen, so blockierten sie vergangenes Jahr im Protest gegen den klimaschädlichen und ineffizienten Autoverkehr in Innenstädten beispielsweise stundenlang den Verkehr um die Berliner Siegessäule.

Sowohl das Ablehnen von Gewalt innerhalb des Protests, und die Konfrontation mit dem Tod, als auch die Hoffnung auf eine Umkehr und Rettung, sind für Zeitler zutiefst christliche Themen. Das Thema hat für Christen also nicht nur praktischen, sondern auch theoretisch-theologischen Gehalt - wie sieht es mit unserer Verantwortung für die Schöpfung aus, wie lässt sich die Klimakatastrophe mit der Erlösung vereinbaren, wie kann seelsorgerisch mit Untergangsängsten umgegangen werden? Zeitler stellt sich daher nicht zuletzt der Frage, wie eine christliche Antwort auf den Klimawandel lauten, und wie Christinnen und Christen aktiv werden können, sondern auch der Frage, was der Glaube den Klimaktivistinnen und -aktivisten bieten kann.

Eine so große und abrupte Umkehr in der Gesellschaft, eine Abkehr von lebenslangen Gewohnheiten, ein plötzlicher verzichtsbereiter, nachhaltiger Lebensstil, sind so drastisch, wie sie von Klimaschützern und Wissenschaftlern einverständlich gefordert und erfleht werden, vielleicht nicht ohne eine weltanschaulische Botschaft, ohne eine geistige Dimension möglich. Diese Botschaft hat das Christentum vielleicht - das nötige Netzwerk an Gläubigen und Kirchen hat es allemal.

Im thematischen Anschluss an den Vortragabend mit Diskussion und Austausch am Mittwoch findet für Interessierte am folgenden Samstag, auch in Berlin, ein Workshop mit Thomas Zeitler statt, um sich als gewaltfreie Christliche Klimaaktion (ChristianClimateAction) neu zu vernetzen. Die Anmeldung und weitere Infos hierfür gibt es unter https://christianclimateaction.de/