Die Landessynode tagt. Das ist quasi das Kirchenparlament der Evangelischen Kirche. Meistens hält es seine zwei Sitzungshalbwochen, die es im Jahr gibt, in Berlin ab. Dieses Mal ist es anders. Die Synode tagt ab morgen in Görlitz. Heute Abend schon startet sie mit einem festlichen Empfang. Denn: seit 20 Jahren, seit 2004 bildet die schlesische Oberlausitz – also von Niesky bis Weißwasser, von Hoyerswerda bis Reichenbach – zusammen mit Berlin und Brandenburg eine gemeinsame Kirche: die mit dem eindrücklich langen Namen, der eben deshalb so lautet: Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, gerne abgekürzt EKBO. Man könnte auch einfach sagen: evangelisch im Osten.
Diese Kirche versucht, die Vielfalt, die uns ausmacht, auch die Verschiedenheit, die die unterschiedlichen Regionen und Traditionen mitbringen, zusammen zu entfalten. Dafür wird, gerade in einer Synode auch mal heftig gerungen, debattiert, beraten und schließlich beschlossen. Miteinander streiten können, ist eine wichtige Haltung in und für unsere Gesellschaft. Dass es eben nicht als erstes um Gegeneinander von Metropole und Land geht.
zusammenstreiten.de, so lautet die Überschrift der Kampagne, die bei dieser Synode vorgestellt und gestartet wird. Weil wir die Demokratie stärken wollen im Wahljahr 2024. Eine Synode ist ja immer schon in sich der Ausdruck lebendiger, lebender Kirchendemokratie. Etwas anderes kann und mag ich mir nicht vorstellen, weder für die Kirche noch für unsere Gesellschaft. Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf Stimme und Gehört werden. Jeder Mensch hat die gleiche Würde von Gott zugesprochen bekommen. Jeder Mensch ist aufgerufen mitzugestalten. Lauft also nicht jenen hinterher, die das auf völkischen Ungeist eingrenzen wollen, dieser Wahnsinn hat schon einmal die Welt ins Verderben getrieben. In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sagt schon der Name, dass alle mitgestalten sollen und können. Schaut nach Görlitz, Haltung zeigen ist angesagt. zusammenstreiten.de.