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"Bündnis für Brandenburg" für Integration und gegen Rassismus

Eine breite gesellschaftliche Initiative hat in Brandenburg zur Integration von Flüchtlingen und gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.

Potsdam (epd). Eine breite gesellschaftliche Initiative hat in Brandenburg zur Integration von Flüchtlingen und gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirchen sowie von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden unterzeichneten am Donnerstag in Potsdam einen Gründungsaufruf für ein "Bündnis für Brandenburg". Zu den Erstunterzeichnern gehörten unter anderem Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, sein Vor-Vorgänger Manfred Stolpe (beide SPD), der Berliner evangelische Landesbischof Markus Dröge und die Schauspielerin Katja Ebstein. 

In dem Aufruf werben die Unterzeichner dafür, das Engagement für Geflüchtete aufrechtzuerhalten. "Sie brauchen uns - und wir brauchen sie!", heißt es in dem Aufruf. "Für diesen Grundgedanken zu werben ist das Ziel unseres Bündnisses für Brandenburg." Woidke sagte, es sei ihm wichtig, Vorurteile abzubauen und Begegnungen mit den Menschen zu organisieren: "Integration heißt ja nichts anderes, als dass wir diese Menschen kennenlernen und sie uns kennenlernen." Dabei komme es auf jeden einzelnen Brandenburger an. Der Aufruf solle ein klares Zeichen dafür setzen, "dass die Menschen, die zu uns kommen, Teil unserer Gesellschaft werden sollen". 

Bischof Dröge sagte, er erwarte, dass ein Signal von dem Ausruf ausgehe. Viele Flüchtlinge seien hochmotiviert und wollten lernen und arbeiten. Dafür bräuchten sie jedoch eine Starthilfe. "Damit das gelingt, brauchen wir ein Bündnis aller gesellschaftlichen Kräfte", betonte Dröge. Ebstein sagte, eine solche Allianz sei "überlebensnotwendig". Sie selbst engagiere sich seit ihrem zwölften Lebensjahr gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und unterstütze mit ihrer Stiftung etwa 80 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge.
In ihrem Aufruf nannten die Unterzeichner den Zuzug Zehntausender Flüchtlinge eine "beispiellose Herausforderung" für die gesamte Gesellschaft. Rechtsextremisten und Fremdenfeinde hätten nicht das geringste Interesse daran, "die wirklichen Probleme der Menschen in unserem Land zu lösen". Stattdessen arbeiteten sie aktiv auf das Scheitern des in den vergangenen 25 Jahren aufgebauten, erfolgreichen Gemeinwesens hin. "Wir werden ihnen mit aller politischen, rechtsstaatlichen und zivilgesellschaftlichen Kraft entgegentreten", schrieben die Unterzeichner.