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Berliner Stadtmission zählte 50.306 Notübernachtungen

Die Berliner Stadtmission hat in ihren drei Notübernachtungen in der am Dienstag abgelaufenen Kältehilfesaison 50.306 Übernachtungen gezählt. Mit einer Schlafgelegenheit im Warmen wurden seit November 2023 insgesamt 3.665 obdachlose Gäste versorgt, teilte die Stadtmission am Mittwoch in Berlin mit. 73 von ihnen hätten im Rollstuhl gesessen oder seien anders mobilitätseingeschränkt gewesen. Insgesamt verfügten die Notübernachtungen Lehrter Straße, Kopenhagener Straße und Containerbahnhof über knapp 300 Schlafplätze.

Ein Großteil der Obdachlosen war laut Stadtmission zwischen 30 und 50 Jahren alt. Wie in den Jahren davor hätten Osteuropäer den Großteil der Gäste ausgemacht. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) stammte demnach aus Polen, sieben Prozent aus Rumänien, fünf Prozent aus Bulgarien. Gestiegen sei die Zahl der Frauen von vormals zwölf auf 17 Prozent, hieß es.

Die drei Kältebusse der Berliner Stadtmission brachten 1.580 Menschen ohne Obdach in die Notübernachtungen. Das waren 237 Menschen mehr als im Vorjahr. Zwei Festangestellte und 60 Ehrenamtliche hielten die Kältebusse am Laufen.

Der Gesundheitszustand vieler Gäste sei sehr schlecht gewesen. Dadurch hätten sich die medizinischen und psychischen Notfälle in den Notübernachtungen gehäuft. „Aktive Suizidversuche, Herzversagen, Entzug, gefährliche Schnittverletzungen, brutale Gewalt, Tuberkulose - das alles war leider keine Seltenheit“, so die Stadtmission. Es bedürfe dringend professioneller, spezialisierter Einrichtungen für mobilitätseingeschränkte, pflegebedürftige und psychisch erkrankte obdachlose Menschen.

(epd)