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Berliner Senat unterstützt Notfallseelsorge

Den Angaben zufolge sind insgesamt 150 ehrenamtliche Mitarbeiter der Notfallseelsorge in der Bundeshauptstadt im Einsatz, pro Jahr insgesamt rund 350 Mal.

Berlin (epd). Erstmals unterstützt das Land Berlin die Notfallseelsorge in der Hauptstadt auch finanziell. Für die Jahre 2018 und 2019 würden dazu insgesamt 90.000 Euro zur Verfügung gestellt, sagte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) am Dienstag. Er unterzeichnete gemeinsam mit Konsistorialpräsident Jörg Antoine von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und dem Weihbischof des Erzbistums Berlin, Matthias Heinrich, einen entsprechenden Vertrag.

Damit stehen der Berliner Notfallseelsorge für dieses Jahr und für nächstes Jahr jeweils 45.000 Euro zur Verfügung. Den Angaben zufolge sind insgesamt 150 ehrenamtliche Mitarbeiter der Notfallseelsorge in der Bundeshauptstadt im Einsatz, pro Jahr insgesamt rund 350 Mal.

Justizsenator Behrendt würdigte die von den beiden Kirchen und weiteren Organisationen getragene Notfallseelsorge als "ganz wichtige Institution" für die Angehörigen von Opfern, aber auch für die Ersthelfer an Unglücksorten, also etwa Mitarbeiter der Rettungsdienste, der Feuerwehr oder der Polizei. Diese erlebten vor Ort "oft ganz Schreckliches" und bekämen dann durch Notfallseelsorger professionelle Hilfe. Die neue Förderung durch den Senat bezeichnete Behrendt als "sehr gutes Zeichen der Zusammenarbeit mit den Kirchen" sowie als "Anerkennung der wertvollen Arbeit, die die Notfallseelsorge in der Vergangenheit geleistet hat".

Konsistorialpräsident Antoine würdigte die Förderung als "gute Investition in diese Stadt und in diese Zivilgesellschaft". So solle das Geld in neues Einsatzmaterial sowie in Schulungen investiert werden. Dies komme den Menschen in Berlin zugute. "Das ist ein Dienst, der sich an alle Menschen in dieser Stadt richtet - an diejenigen, die Opfer geworden sind" sowie an Ersthelfer vor Ort, die in belastenden Situationen oft ebenfalls Hilfe benötigten. Antoine verwies auch auf den Einsatz von Notfallseelsorgern beim Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz vor zwei Jahren. "Dies war für alle eine sehr wichtige Hilfe in dieser dramatischen Situation, die uns alle sehr betroffen gemacht hat", sagte er.

Weihbischof Heinrich würdigte die "fraktionsübergreifende Unterstützung" der Notfallseelsorge. Künftig müsse man sich wahrscheinlich auf noch mehr Einsätze einstellen. Die finanzielle Hilfe des Senats sei deshalb "ein wichtiger Eckstein". Heinrich dankte zugleich den zahlreichen Ehrenamtlichen, die ihre Arbeit "mit großer Überzeugung tun".

Die Berliner Notfallseelsorge und Krisenintervention wurde am 17. Januar 1995 von den beiden Kirchen sowie der Berliner Polizei und der Berliner Feuerwehr gegründet. Seitdem werden die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr in akuten Notsituationen mit Todesopfern oder Schwerverletzten zur Betreuung von Opfern, Angehörigen, Beteiligten und Helfern von Notfallseelsorgern unterstützt. Dazu steht das Team von insgesamt 150 geschulten ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger, Krisenhelferinnen und Krisenhelfer rund um die Uhr das ganze Jahr zur Verfügung. Das kostenfreie Angebot richtet sich an alle Hilfesuchenden, unabhängig von ihrer religiösen Bindung oder Weltanschauung.

Internet
www.ekbo.de
www.notfallseelsorge-berlin.de