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Berliner Bischof: Kirche muss Mitgliedschaftslogiken anders denken

Berlin (epd). Angesichts von Überalterung und rückläufigen Mitgliederzahlen plädiert der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein für einen verstärkten Umbau der Kirche. Mitgliedschaftslogiken und Zugehörigkeiten müssten anders gedacht werden, forderte Stäblein in seinem Bischofsbericht vor der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Freitag in Berlin. „Denn wir verlieren nicht Zahlen, wir verlieren Menschen. Und das schmerzt. Das ist kein Zustand, an den wir uns gewöhnen wollten“, sagte Stäblein.

Insgesamt zählte die Berliner Landeskirche laut Statistischem Bericht 2022 Ende 2021 noch 862.581 Mitglieder. Zehn Jahre zuvor waren es noch mehr als eine Million. Innerhalb des Jahres 2021 verlor die Landeskirche durch Verstorbene und Kirchenaustritte 28.000 Mitglieder.

Mitgliedschaftslogiken würden zunehmend durch fluide Netzwerke ersetzt. „Das bedeutet zugleich, dass die Mitgliedschaftszahl in ihrer Aussagekraft für die tatsächliche Bindungskraft abnimmt“, sagte der Bischof. Wer da immer noch nur auf die institutionell zu erfassenden Mitgliederzahl und ihren Rückgang schaue, werde „seines Lebens nicht mehr so recht froh“.

Zugehörigkeit verstehe sich längst an vielen Stellen über andere Orte wie Kitas, Diakonie, evangelische Schulen, digitale Netzwerke - die sogenannten dritten Orte. „Gerade die 'Dritten Orte' in ihrer Aufbruchs- und Strahlkraft zeigen die Verschiebung von der Institution und der Organisation zum fluiden Netzwerk hin“, so Stäblein. Deshalb müssten diese weiter ausgebaut und entsprechend stärker finanziert werden.