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Aschermittwoch der Künstler: Erzbischof kritisiert Maßlosigkeit

Der traditionelle ökumenische Aschermittwoch der Künstler ist am Mittwochabend in Berlin gefeiert worden. Den Auftakt machte ein ökumenischer Gottesdienst in der St. Matthäus-Kirche, wie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und das Erzbistum Berlin mitteilten. Mit der traditionellen Veranstaltung soll Kulturschaffenden Gelegenheit zur individuellen religiösen Standortbestimmung zu Beginn der Fastenzeit gegeben werden. Der Aschermittwoch der Künstler wird in Berlin seit vielen Jahren ökumenisch gefeiert und gilt als herausragendes Zeichen für das Zusammenwirken der christlichen Kirchen.

In seiner Predigt kritisierte der katholische Berliner Erzbischof, Heiner Koch, die Maßlosigkeit der aktuellen Gesellschaft. Maßlos seien etwa "die emotionale Aufgewühltheit der Menschen, ihre Empörungswilligkeit und die Härte ihrer Kritik", die Konsumhaltung, das Benutzen von Medien und die Kriege in der Welt. "Vielleicht liegt diese Maßlosigkeit auch daran, dass wir kein persönliches und kein gemeinsames, gesellschaftliches oder sogar weltweites Maß haben, an dem wir Maß nehmen können", sagte der Erzbischof. Er rief zum Beginn der Fastenzeit zu mehr Bescheidenheit auf.

Im Anschluss waren in der Gemäldegalerie die traditionelle Künstlerrede und das Künstlergespräch geplant. Beides stand unter der Überschrift "Die Kunst der Moderne - Religion der Moderne". Akteure sollten der Kunsthistoriker und frühere Leiter des Hamburger Bahnhofs, Eugen Blume, und der Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Johann Hinrich Claussen, sein.

(epd)