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Altbischof Huber: Religion muss öffentlich sein

Christen sollten dem Staat mit einer «Haltung kritischer Loyalität» begegnen

1. September 2014. Schwerte (epd). Der evangelische Sozialethiker Wolfgang Huber ist Forderungen nach einem laizistischen Staat entgegengetreten. Religion sei keine Privatsache, sondern artikuliere und organisiere sich im öffentlichen Raum, sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Freitag in Schwerte. In Deutschland habe sich das System einer «fördernden Neutralität» des Staates bewährt. Dieses System sollte auch in einer zunehmend pluralen Gesellschaft fruchtbar gemacht und weiterentwickelt werden.

 

Einen Anspruch, im öffentlichen Raum präsent zu sein, hätten nach dem deutschen Religionsverfassungsrecht alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, betonte der ehemalige Berliner Bischof. Dabei seien sich die Kirchen ihrer besonderen Verantwortung für die gesellschaftliche und politische Kultur bewusst: «Sie nehmen diese Verantwortung in einer Weise wahr, die nicht nur an ihren besonderen Interessen, sondern am Gemeinwohl orientiert ist.»

 

Christen sollten dem Staat nach Hubers Worten mit einer «Haltung kritischer Loyalität» begegnen. Das erfordere «Gewissensmut und Verantwortungsbereitschaft», sagte der Theologe in seinem Vortrag zum Verhältnis von Glaube und Politik. Eine «christliche Politik» mit eindeutigen Lösungen für konkrete politische Probleme gebe es zwar nicht, aber Christen, die aus Grundorientierungen ihres Glaubens heraus Politik machen.

 


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