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Altbischof Huber erhält Ehrendoktor der Universität Stellenbosch

Die südafrikanische Hochschule ehrte am Freitag Huber für dessen Beiträge als Wissenschaftler, Kirchenrepräsentant und Intellektueller zu Fragen der Sozialethik.

25. April 2014. Stellenbosch/Berlin (epd). Der evangelische Theologieprofessor Wolfgang Huber (71) ist Ehrendoktor der Universität Stellenbosch. Die südafrikanische Hochschule ehrte am Freitag Huber für dessen Beiträge als Wissenschaftler, Kirchenrepräsentant und Intellektueller zu Fragen der Sozialethik, wie die Universität Stellenbosch mitteilte. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, gratulierte seinem Amtsvorgänger zu der Ehrung.


In einer akademischen Feier wurden neben Huber drei Südafrikaner, der Unternehmer Edwin Hertzog, der Künstler David Julian Kramer und der vormalige Uni-Rektor Andreas van Wyk, mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. In der Begründung für die Ehrung verweist die Universität auch auf Hubers führende Rolle in der internationalen ökumenischen Bewegung sowie seine Kontakte zum Südafrikanischen Kirchenrat während der Zeit der Rassentrennung.


Nach seinem Abschied von den kirchlichen Leitungsämtern hielt Huber sich bereits mehrfach zu längeren Studienaufenthalten in Südafrika auf. Seit 2010 ist der Theologe Fellow des Stellenbosch Institute for Advanced Studies. An dieser "Denkfabrik", die international renommierte Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen als Mitglieder hat, forscht Huber über Fragen von Gerechtigkeit und die Bedeutung christlicher Ethik für eine politisch und ethnisch plurale Gesellschaft wie die südafrikanische. Seit 2013 ist Huber der Universität Stellenbosch als Honorarprofessor verbunden.


Mit Hubers theologischem Wirken würden Menschen, wissenschaftliche Institute und Kirchen weltweit miteinander verbunden, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Schneider. Hubers Honorarprofessur in Stellenbosch ermögliche Begegnungen von "Theologien" aus verschiedenen Kontexten, dies sei eine "Ökumene von Gaben". Die Würdigung durch die südafrikanische Hochschule sei ein "eindrückliches Zeichen der Anerkennung" für das Wirken und weit über Deutschland hinausreichende Ansehen des evangelischen Theologen.


Hubers Amtszeit als Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz endete im November 2009 nach 16 Jahren. Von 2003 bis 2009 war er Vorsitzender des Rates der EKD. Vor der Übernahme kirchlicher Leitungsämter war Huber Professor für Systematische Theologie in Marburg und Heidelberg und an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft tätig. 1985 leitete er als Präsident den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Düsseldorf.


Heute lehrt der Theologieprofessor an der Humboldt-Universität Berlin und an der Universität Heidelberg. Er ist Mitglied im Deutschen Ethikrat. Zudem hält Huber Vorträge und berät ausgewählte Institutionen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft sowie Führungskräfte in ethischen, gesellschaftlichen und religiösen Fragen. Seine Schwerpunkte sind Wirtschaftsethik, Bildung und Bioethik.