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Abschied nach zehn Jahren voller Power

von Dr. Andreas Goetze, Landeskirchlicher Pfarrer für Interreligiösen Dialog

Er hat Dialogräume geöffnet, Neugierde geweckt und Menschen mit unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen ins Gespräch gebracht: Andreas Goetze.

Nun steht sein Abschied an. „Andreas Goetze hat in seinen zehn Jahren hier in Berlin und Brandenburg viel auf den Weg gebracht“, so Direktor Dr. Christof Theilemann in einem ersten internen Abschiednehmen.

Im multikulturellen und multireligiösen Europa des 21. Jahrhunderts stelle sich nicht mehr die Frage, ob Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägungen zusammenleben wollen. „Vielmehr leben sie neben- und miteinander, so dass sich aus konkreten Lebenserfahrungen deutlich und dringend die Fragen nach der Gestaltung eines ,gelebten Dialogs´ stellen.“ Dies sei gerade in einer Stadt wie Berlin, aber auch in Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz eine ungemein wichtige und dringende Aufgabe. Denn viele Menschen haben keine wirklichen Kontakte zu Menschen anderen Glaubens. Vielmehr überwiegen oft Vorurteile und stereotype Einstellungen, die einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander erschweren.

Dr. Andreas Goetze sei vor zehn Jahren als erster Landeskirchlicher Pfarrer für den Interreligiösen Dialog in der EKBO aus Hessen nach Berlin gekommen und habe mit viel Power, Ideen und Kreativität sich dieser Aufgabe gewidmet. Er habe unterschiedliche interreligiöse Veranstaltungen, Gesprächsformate, Diskussionsforen, musikalische und kulturelle Highlights und viel mehr initiiert und realisiert. „Und beim Interreligiösen Fußball wird uns künftig natürlich der Torwart in der Pfarrermannschaft fehlen“, bedauert der Direktor aus vielerlei Gründen den Weggang des Referenten. Goetze war u.a. der Mitinitiator der dann deutschlandweit ökumenisch aufgenommen Plakat-Kampagne „#beziehungsweise jüdisch und christlich – näher als du denkst“ und hat in den letzten Jahren mehrere Fachbücher zum interreligiösen Dialog herausgegeben.

Angeregt und inhaltlich begleitet hat er den EKBO-Band „Dialog wagen – Zusammenleben gestalten. Eine  Orientierungshilfe für die Zusammenarbeit mit Muslim: innen und islamischen Organisationen“, die deutschlandweit Beachtung gefunden hat. Mehr zu seiner Arbeit unter https://www.berliner-missionswerk.de/interreligioeser-dialog

Nach all den Jahren kehrt Dr. Andreas Goetze nach Frankfurt a. M. zurück. Im dortigen Zentrum Ökumene wird er ab 15. November 2022 eine Stelle als Referent für den Interreligiösen Dialog mit dem Schwerpunkt Islam innehaben. Zu seinem Arbeitsfeld gehört auch die Begleitung und Betreuung des Studienprogramms „Studium im Mittleren Osten“ für Pfarrer: innen im Libanon sowie der Kontakt zu den christlichen Geschwistern in den orientalischen Kirchen, insbesondere zur rum-orthodoxen Kirche im Nahen und Mittleren Osten.

Die Berlin-Brandenburger Landeskirche und das Berliner Missionswerk verabschieden Andreas Goetze mit einem Gottesdienst am Sonntag, 30. Oktober, um 14 Uhr, in der Sophienkirchein Berlin-Mitte. Viele interreligiöse Partner: innen wirken mit. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen des BlueChurch Jazz-Ensemble unter Leitung von Albrecht Gündel-vom-Hofe und Mitgliedern des Berliner Orient-Ensemble unter der Leitung von Hassan Abul Fadl. Die Predigt hält noch einmal Andreas Goetze.

Interview mit Pfarrer Andreas Goetze in der Kirchenzeitung 'die Kirche'