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Brandenburg zeigt Haltung – Berlin auch

Brandenburg zeigt Haltung. Für Demokratie und Zusammenhalt. So heißt der Aufruf, der seit Dienstag von über 100 Organisationen als Erstunterzeichnern gestartet worden ist. Es geht darum, jetzt, entschieden und erkennbar Gesicht für die Demokratie zu zeigen. Und gegen die vorzugehen, die in menschenverachtender Weise darüber schwadronieren, dass sie ausländische und aus ihrer Sicht missliebige Menschen einer „Remigration“ zuführen wollen, was nichts anderes heißt als: deportieren, vertreiben. Brandenburg zeigt Haltung dagegen. Berlin auch. Das war an den letzten Wochenenden deutlich zu sehen. Am Brandenburger Tor, aber eben auch in Cottbus, in Potsdam, in Perleberg, in Templin und an vielen anderen Orten sind die Menschen auf die Straße gegangen, um zu zeigen: wir sind da. Und wir sind die Mehrheit.

Nun mögen Sie sagen: Warum schreibt das hier ein Mensch der Kirche? Was hat das mit Glauben zu tun? Ich will es schlicht und klar sagen: Glauben ist das Vertrauen in jenen Gott, von dem alle Menschen die gleiche Würde bekommen haben. Wo sich Menschenfeindlichkeit regt, stehen wir im Namen des menschenfreundlichen Gottes auf. Unrecht schreit immer zum Himmel. Das sagen wir laut. Deshalb freue ich mich, dass auf etlichen dieser Demonstrationen Menschen aus der Kirche am Rednerpult standen. Ich will das in dieser Woche so klar sagen, weil es eine besondere Gedenkwoche ist. Vergangenen Sonnabend haben wir an die Wannsee-Konferenz erinnert, jene furchtbare Zusammenkunft von Nazi-Größen, bei dem diese die Durchführung des Holocaust verabredet haben. Übrigens nur 10 km Luftlinie entfernt davon jener Ort, an dem sich das rechtsextremistische Netzwerk nun mit seinen Deportationsplänen getroffen hat. Übermorgen, 27. Januar, ist der landesweite Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Wir sagen die Namen der von den Nazis Ermordeten vor Gott, gedenken ihrer in Veranstaltungen und Gottesdiensten. Und wir werden gewahr, was Bert Brecht einst auf eine kurze Formel brachte: Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch. Deshalb: Nie wieder ist Jetzt.

Letzte Änderung am: 29.01.2024