Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

#Unsichtbar: Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Europäischer Protesttag heute: Menschen mit Behinderung gehören dazu – das Diakonische Werk unterstützt die Kampagne Behinderung macht #Unsichtbar

Das Diakonische Werk unterstützt die Kampagne Behinderung macht #Unsichtbar. Foto: DWBO / Nils Bornemann
Das Diakonische Werk unterstützt die Kampagne Behinderung macht #Unsichtbar. Foto: DWBO / Nils Bornemann

Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz macht zum Europäischen Protesttag zur „Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ darauf aufmerksam, dass Menschen mit Beeinträchtigung häufig unsichtbar bleiben.

Sie werden im Alltag übersehen, an die Seite gedrängt, nicht beachtet. Noch immer passiert es: im Bus oder an der Ladenkasse, ist ein Mensch mit einer Behinderung mit seiner Assistenz unterwegs, wird nicht er nach seinen Wünschen gefragt, sondern seine Begleitung. Es ist, als sei er unsichtbar.

Was Einzelne erleben, gilt für die ganze Bevölkerungsgruppe. Auch in der Corona-Krise werden Menschen mit Beeinträchtigung häufig nicht wahrgenommen, einfach vergessen. Dabei benötigen viele von ihnen gerade in den besonderen Situationen mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung, um z.B. mit den neuen sozialen Regeln im sozialen Miteinander zurecht zu kommen.

„Gerade für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen sind vor allem die veränderte Tagesstruktur, das Tragen von Masken, das Abstandhalten und die eingeschränkten Besuchskontakte herausfordernd und verunsichernd“ erklärt Sabine Oster, Geschäftsführerin des Verbandes Evangelischer Behindertenarbeit (VEBA).

Viele Menschen mit Beeinträchtigungen gehören zur Hochrisikogruppe, daher sind der Abstand und die Kontaktbeschränkungen für sie besonders wichtig. Der Diakonie Landesverband sieht die Diskussionen um Schutzmaßnahmen mit Sorge, Diakonie-Direktorin Barbara Eschen dazu: „Bei Gesprächen um Schutzkleidung und -maßnahmen beispielsweise Testungen wird diese Personengruppe oft übersehen. Wir haben hier großen Versorgungsbedarf, Menschen mit Beeinträchtigungen müssen genauso ausgestattet und getestet werden wie andere Risikogruppen auch.“

Menschen mit Beeinträchtigung brauchen in der Corona-Krise, eine permanente sehr genaue Anleitung und Begleitung bei Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen. „Das ist gerade für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung schwer zu verstehen.“ erläutert VEBA-Geschäftsführerin Sabine Oster. Eine große Herausforderung, denn die Regeln zu vermitteln braucht viel Zeit und Geduld.

Schwierig ist überdies, dass Kontakte eingeschränkt werden müssen. „Inklusion und Teilhabe sind Ziel und Auftrag des neuen Bundesteilhabegesetzes. Doch die derzeitige Lebenswirklichkeit unter Corona Bedingungen macht es schwer, wirklich in der Gesellschaft dabei zu sein, wenn alle auf Abstand gehen sollen. Corona bringt hier gerade im Blick auf die Teilhabe herbe Rückschläge.“ gibt Diakoniedirektorin Barbara Eschen zu bedenken. „Sport, Vereinsleben, gemeinsam Musik machen oder der Cafébesuch, all das ist nicht möglich. Der Auftrag, Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen, Teilnahme zu fördern ist nur eingeschränkt möglich. Das tut niemandem gut.“

Auch die Eingliederungshilfe braucht dazu dringend Schutzausrüstung. „Wir brauchen für die Menschen mit Beeinträchtigungen und die Mitarbeitenden vor Ort Schutzausrüstung und Testmöglichkeiten, um den Auftrag der Teilhabe zu erfüllen, so dass die Menschen weiterhin in unserer Gesellschaft sichtbar sein können.“

Heute, am 5.5.2020 von 17 bis 18 Uhr, streamt die Diakonie live aus der Geschäftsstelle in Berlin und möchte damit die #Inklusion besonders in den Fokus rücken. Hier geht's zum Livevideo auf Facebook