10.07.2025
B.Z. Kolumne von Bischof Christian Stäblein: Inmitten des Alltags, voller Stress und Hektik, vergessen wir oft, wie wichtig Wertschätzung ist. Ob Feuerwehrkräfte, Lehrer, Pflegepersonal oder Helfer in der Stadtmission – ein Dank zeigt, dass wir einander nicht nur brauchen, sondern auch schätzen.
Vor dem Urlaub noch mal danken. Das hat mir jüngst jemand zugeflüstert und ich dachte gleich, das ist klug. Jetzt, wo viele bald in den Urlaub gehen, wird es ja oft mit vielen Dingen eng. Das liegt noch und wartet auf Erledigung. Und das und das auch.
Das sind Zeiten, die im Stress eine Menge Potential für Streit und Kränkung haben. Da denke ich: Statt ungerecht verletzen lieber noch mal danken. Den Feuerwehrkräften zum Beispiel, die jetzt gerade im Süden Ostdeutschlands gegen die Flammen gekämpft haben und kämpfen. Die in der Hitze auch noch die Feuerglut aushalten und dafür sorgen, dass Haus und Hof verschont bleiben. Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr, heißt das alte Motto. Danke.
Und Danke auch den Lehrerinnen und Lehrern, die in den letzten Wochen bis zu den Ferien nicht müde werden, für Bildung, für gute Bildung da zu sein. Auch wenn die Noten schon feststehen. Oder gerade dann. Wir brauchen die Bildung der Menschen in den Herausforderungen heute besonders. Danke.
Ich denke an die Menschen in der Stadtmission, die im Winter für Wärme in der Kälte gesorgt haben und jetzt in der Hitze für Kühlung, für Wasser für Menschen ohne Obdach, für Menschen auf der Straße. Danke.
Einfach mal sagen, bevor die Koffer gepackt oder der Balkon hergerichtet und dann abgetaucht wird.
Danke an die Pflegerinnen und Pfleger – seit der Pandemie wird das schon wieder vergessen, was sie für einen Dienst tun. Den ganzen Sommer. Bei jedem Wetter.
Danke, sage ich auch an alle, die jetzt die Freizeiten vorbereiten, auf die sich Kinder und Jugendliche lange freuen. Bezahlbar Ferien, so wichtig in diesen Zeiten, in denen Strom und Inflation das Geld fressen. Danke.
Zu den beliebtesten Kirchenliedern gehört das berühmte „Danke“ aus den 60er Jahren. Ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann, heißt es am Ende. Oh ja, für die Schöpfung auch. Für die Nächsten. Für mich. Sie warten auf ein Aber? Es gibt genug Abers, ich weiß. Danke auch dafür. Aber: heute will ich bei der Devise bleiben. Einfach mal danke sagen. Guten Urlaub, wenn es dann soweit ist.