Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Demokratische Kultur: Orientierungsversuche in Zeiten des Streits

In ihrer Erklärung „Glaube, Liebe, Hoffnung - Orientierungsversuche in Zeiten des Streits" formulieren die Studienleiter der Evangelischen Akademie sechs Glaubenssätze und die für sie daraus resultierende Ablehnung von menschenfeindlichen Positionen

Foto: John Cameron / Unsplash
Foto: John Cameron / Unsplash

Jede Form des Rassismus ist mit der Zugehörigkeit zum Leib Christi unvereinbar, meinen Heinz-Joachim Lohmann und Christian Staffa. Als „unchristlich und sündhaft" abzulehnen beschreiben sie außerdem eine „eurozentrische Perspektive, eine männliche Vorstellung von Überlegenheit sowie die judenfeindliche und rassistische Perspektive auf ‚die Anderen‘." In ihrer Erklärung „Glaube, Liebe, Hoffnung - Orientierungsversuche in Zeiten des Streits" formulieren die beiden Studienleiter der Evangelischen Akademie zu Berlin sechs Glaubenssätze und die für sie jeweils daraus resultierende Ablehnung von destruktiven und menschenfeindlichen Positionen. Anregung dafür war das im Mai 2018 veröffentliche Bekenntnis US-amerikanischer Christ*innen „Reclaiming Jesus".

Hintergrund der Überlegungen sind Fragen danach, was „christliche Existenz" heute bedeutet und welchen Weg die Evangelische Kirche aktuell einschlagen sollte. „Ängste vor Wohlstands-, Bedeutungs-, Identitätsverlusten prägen die Gegenwart. In Zeiten von Corona werden Zukunftsfragen mit neuer Dringlichkeit gestellt. Die Frage nach ökologischem Handeln steht auf der Tagesordnung, die Frage nach Gerechtigkeit weltweit und die Wahrnehmung und Bearbeitung von Rassismus und Antisemitismus", heißt es in dem Text von Staffa und Lohmann. Aufgabe der Kirche sei es, sich nicht von solchen Ängsten lähmen zu lassen, sondern sie anzugehen und zu überwinden. „Nach Jahrzehnten kontinuierlich und sprunghaft sinkender Gemeindegliederzahlen kommt es darauf an, nicht weiterhin so zu tun, als ließen sich mit besseren Aktivitäten alte Verhältnisse wieder herbeiführen", betonen die Studienleiter. „An die Stelle der Sehnsucht nach vergangener Normalität sollte die Freude über die Verbleibenden treten und die Arbeit mit ihnen an der Mission der Kirche."  

Heinz-Joachim Lohmann und Christian Staffa gehören der Arbeitsstelle für Demokratische Kultur der Evangelischen Akademie zu Berlin an. Heinz-Joachim Lohmann ist außerdem Beauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zum Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Christian Staffa ist christlicher Vorsitzender der AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und Antisemitismusbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).  

Den Text der Arbeitsstelle Demokratische Kultur der Evangelischen Akademie zu Berlin finden Sie hier zum Lesen und Downloaden