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Beschlüsse der Herbstsynode der EKBO

Wahl von Christina-Maria Bammel zur Pröpstin, Abschied für Bischof Markus Dröge von seiner Synode und wichtige Zukunftsfragen: Das Kirchenparlament hat sich bei der Herbsttagung in Berlin mit einer Vielfalt von Themen befasst.

Synodale der EKBO. Foto: Kauffmann

Immobilienspekulation, Seenotrettung für Flüchtlinge, Klimaschutz: Die Synode der EKBO hat sich bei ihrer Herbsttagung in Berlin mit brennenden gesellschaftlichen Themen beschäftigt. Auch Fragen der eigenen Zukunft standen auf der Tagesordnung. Zum Abschluss wurde Bischof Markus Dröge als Mitglied des Kirchenparlaments von der Synode verabschiedet, er geht nach zehn Jahren im Bischofsamt Mitte November in den Ruhestand.

Neuer Bischof wird dann der bisherige Propst Christian Stäblein. Zu seiner Nachfolgerin als Pröpstin und Stellvertreterin des Bischofs wurde von der Synode die Theologin Christina-Maria Bammel gewählt, sie tritt ihr neues Amt zum Februar 2020 an.

Um den Klimaschutz voranzutreiben, beschloss das Kirchenparlament am Samstag, ein eigenes Klima- und Umweltschutzgesetz auf den Weg zu bringen. Für die Erreichung der bereits vor zwei Jahren beschlossenen Klimaschutzziele der Landeskirche seien verbindliche Festlegungen und Pläne sowie wirksame Instrumente zur Umsetzung erforderlich, hieß es zur Begründung. Maßnahmen für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen müssten "umgehend und verbindlich in Angriff genommen werden".

In dem Klimaschutzkonzept von 2017 wird eine Verringerung der Kohlendioxidemissionen innerhalb der Landeskirche um 15 Prozent bis 2020, um 24 Prozent bis 2024 und um 85 Prozent bis 2050 vorgegeben. Ausgangspunkt ist der Kohlendioxidausstoß von 2015.

Um sich vor den Folgen explodierender Immobilien- und Bodenpreisezu schützen, beschloss das Kirchenparlament am Samstag ein Gesetz, das ein sogenanntes Vorerwerbsrecht für kirchliche Träger unter Verzicht auf Marktpreise vorsieht, wenn andere kirchliche Träger Immobilien oder Grundstücke veräußern wollen. Voraussetzung dafür ist eine kirchliche oder diakonische Nutzung durch die Erwerbenden.

Das Kirchenparlament beschloss zudem, das geplante bundesweite kirchliche Seenotrettungsbündnisauch finanziell zu unterstützen. Die Landeskirche werde dem Bündnis beitreten und "finanzielle Mittel für Anschaffung, Ausstattung und Betreiben eines Schiffes zur Seenotrettung zur Verfügung stellen", heißt es in einem Beschluss des Kirchenparlaments vom Samstag.

Die Landeskirche strebt auch eine Öffnung des Abendmahls für Menschen an, die keine Kirchenmitglieder sind. Wer aus der Kirche ausgetreten ist und keiner anderen Kirche angehört, aber durch die Teilnahme am Abendmahl im Gottesdienst seine Zugehörigkeit ausdrücken will, solle am Abendmahl auch teilnehmen dürfen, heißt es in einer Empfehlung der Synode.

Das Kirchenparlament verabschiedete am Samstag auch einen Doppelhaushalt für die kommenden beiden Jahre, der für 2020 ein Volumen von rund 417 Millionen und für 2021 von rund 426 Millionen Euro vorsieht. Um sich auf erwartete deutliche Rückgänge der Kirchensteuern vorzubereiten, wurde zudem die Einrichtung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die Vorschläge zur Priorisierung von Handlungsfeldern und Aufgaben für die Haushaltsplanung entwickeln soll.

Die 114 Synodalen vertreten gut 900.000 Protestanten in Berlin, Brandenburg und der Region Görlitz in Sachsen. Zur nächsten Tagung kommt das Kirchenparlament Anfang April 2020 zusammen.

(mit Hilfe von epd)

Weitere Informationen zur Synode finden Sie hier.