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Berliner Tafel schließt Großteil der Ausgabestellen - Technisches Hilfswerk um Hilfe für Lebensmittelverteilung angefragt

Der Coronavirus wirkt sich auch auf das Hilfesystem für Arme aus. Die Berliner Tafel schließt immer mehr Ausgabestellen und sucht nach Alternativen.

Berlin (epd). Wegen der aktuellen Corona-Krise schließt die Berliner Tafel vorübergehend den Großteil ihrer Lebensmittel-Ausgabestellen für Bedürftige. Bis Montag seien bereits 38 von insgesamt 45 "Laib und Seele"-Ausgabestellen geschlossen worden, sagte die Geschäftsführerin der Berliner Tafel, Antje Trölsch, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Zudem würden soziale Einrichtungen, die von der Berliner Tafel versorgt werden, ihre Angebote an Bedürftige vorübergehend einstellen und keine Lebensmittel verteilen.

Hauptgrund für die Schließungen sei die Prävention und der Schutz von Menschen vor einer Infektion, so Trölsch. Zudem fehlten teilweise ehrenamtliche Mitarbeiter. In einigen Fällen müssten Ausgabestellen bis zur Klärung von Testergebnissen zunächst vorsorglich geschlossen werden.

Die Berliner Tafel erwägt nun mit dem Technischen Hilfswerk (THW) zusammenzuarbeiten. "Wir haben das THW angefragt", sagte Trölsch. Die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes könne die Tafel möglicherweise unterstützen beim Einsammeln von Lebensmittelspenden und beim Verteilen der Lebensmittel an Bedürftige. Überlegt werde auch, ob mobile Ausgabestellen möglich seien oder das THW Bedürftige direkt versorgen könne.

"Wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass es zum Einstellen der Lebensmittel-Versorgung von Bedürftigen kommt", sagte Trölsch dem epd weiter. Die Abholung und die Verteilung der Lebensmittel müsse sichergestellt werden. Aktuell arbeite die Berliner Tafel an einem Notfallplan, erklärte die Geschäftsführerin.

Bereits in der vergangenen Woche habe es erste, vereinzelte Schließungen von Lebensmittel-Ausgabestellen gegeben. Im Laufe der letzten Tage seien immer mehr dazu gekommen.

Wegen der Corona-Krise hatte die Berliner Tafel bereits seit Anfang März zudem einen Rückgang an Lebensmittelspenden registriert. Es sei davon auszugehen, dass dies eine Folge von Hamsterkäufen aufgrund der Verbreitung des Virus ist.

Normalerweise engagieren sich nach Angaben der Berliner Tafel rund 1.600 Ehrenamtliche in 45 "Laib und Seele"-Ausgabestellen. Sie unterstützen monatlich rund 50.000 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln. Zudem werden mehr als 300 soziale Einrichtungen mit Lebensmitteln versorgt.

Geschlossene Ausgabestellen der Berliner Tafel unter: http://u.epd.de/1gjz


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