12.09.2025
Die Ausstellung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Kooperation mit dem Kloster Stift zum Heiligengrabe wurde gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein.
Am Sonntag, den 14. September wird mit einem Gottesdienst um 11.00 Uhr in der Zehlendorfer Kirche Zur Heimat die Wanderausstellung „Von christlicher Judenfeindschaft“ eröffnet. Pfarrerin Gardei und Rabbiner Prof. Dr. Nachama werden in diesem Eröffnungsgottesdienst mitwirken. Im Anschluss an den Gottesdienst wird im Rahmen eines Grußwortes auch auf die Entstehung der Ausstellung eingegangen werden, und es wird die Möglichkeit geben, mit den Ausstellungsverantwortlichen ins Gespräch zu kommen.
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Kirche zu sehen, ein Besuch von Gruppen und Schulklassen kann nach Voranmeldung im Gemeindebüro (Tel. 030/815 18 39; Mail: kontakt
Am Buß- und Bettag wird die Ausstellung wieder verabschiedet mit einem musikalischen Abend-Gottesdienst mit Superintendent Johannes Krug und Pfarrerin Anna Nguyen-Huu (19.11. um 18 Uhr).
Die Ausstellung „Von christlicher Judenfeindschaft“ zeigt die „Muster“ christlicher Judenfeindschaft, wie sie seit dem Beginn des Christentums durch die Jahrhunderte transportiert wurden. Dabei werden systematisch die Entstehung der „klassischen“ Generalverdachte der Kirche gegen das Judentum wie angebliche Hostienschändung, Ritualmord, Brunnenvergiften und Wucher analysiert und mit eindrücklichen Bildern belegt. Dargestellt ist auch, wie diese Erfindungen der Kirche vor allem der Geldbeschaffung durch neue Wallfahrtsorte und Märtyrer-Reliquien dienten. Viele antijüdische Verschwörungslegenden, die das christliche Abendland geprägt haben, kann man nicht nur zum Beispiel in der Nazipropaganda, sondern auch in modernen antisemitischen Verschwörungsmythen wiederfinden.
Indem die Ausstellung dieses schreckliche Erbe kirchlicher Tradition erzählt, will sie einen Beitrag gegen antisemitische Stereotypen und Klischees leisten, die leider nach wie vor in unserer Gesellschaft verbreitet sind.
Konzipiert wurde die Ausstellung von der Expertengruppe unter der Leitung von Pfarrerin Marion Gardei, Beauftragte der EKBO für Erinnerungskultur und gegen Antisemitismus, unter Mitwirkung von Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama und der ehemaligen Präses der EKD und Staatsministerin a.D. Dr. Irmgard Schwaetzer. Kuratiert wurde die Ausstellung von dem Historiker Dr. Bodo Baumunk, die graphische Umsetzung gestaltete Sabine Klopfleisch.