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Wolfgang Huber: Ostern 2020 wird einzigartig

Von Ausnahmen für Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie für Gottesdienstfeiern zu Ostern hält der evangelische Theologe und Ethiker Wolfgang Huber nichts. "Die Kirche darf in dieser Frage keinen Ausnahmestatus in der Gesellschaft einnehmen", sagte Huber dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Niemand will Kirchenräume zu Austauschorten für Viren machen. Es gehört zur Vertrauenswürdigkeit der Kirche, dass sie es aushält, in dieser Frage solidarisch zu sein."

Es sei eine großartige Aufgabe, für dieses Osterfest 2020 neue Formen zu finden, in denen die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi weitergegeben werden könne. "Insofern wird es ein einzigartiges Osterfest werden", sagte der ehemalige evangelische Bischof von Berlin und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Natürlich sei es ein schwerer Einschnitt, dass Gottesdienste derzeit nicht so gefeiert werden können, wie man es gewohnt sei, sagte Huber. Aber das Besondere des gemeinsamen Gottesdienstes und des gemeinsamen Gebets im Kirchenraum werde auch dadurch neu wahrgenommen, dass es fehle. Er sei aber auch beeindruckt, wie kreativ viele Verantwortliche auf diese Situation reagierten. Predigten und Andachten im Internet seien Beispiele dafür.

"Da zeigt sich etwas von der großen Vitalität der Kirche. Das sollten wir mitnehmen", sagte der Theologe. Ihn beeindrucke außerdem, wie viele evangelische Gemeinden ihre Kirchengebäude gerade in dieser Zeit demonstrativ offenhalten. Das sei Ausdruck für eine offene und öffentliche Kirche.

In dieser Situation gehe es nicht darum zu fragen, ob die Kirche wieder für mehr Menschen eine Bedeutung erlangt. Es gehe um die Menschen und nicht um die Institution. "Wir haben in der Kirche das uns Mögliche zu tun, damit Menschen zuversichtlich leben und getröstet sterben können", sagte Huber.

(epd)