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Virologe Kekulé fordert Umstieg auf "Notstrategie"

Osnabrück/Halle (epd). Nach der Impfpause mit dem Wirkstoff von Astrazeneca fordert der Virologe Alexander Kekulé aus Halle den Umstieg auf eine "Notstrategie" beim Impfen gegen Corona. Die Unterbrechung könne aufgeholt werden, wenn alle Älteren zunächst nur einmal geimpft würden, sagte Kekulé der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Denn das schafft eine Teilimmunität, die schon sehr weitgehend vor Erkrankungen und noch zuverlässiger vor dem Tod schützt." Die Datenlage sei eindeutig: "Durch eine einzige Impfung kann das Sterben beendet und Corona der Schrecken genommen werden, was ein Leben mit einer höheren Inzidenz erlauben würde."

Kekulé äußerte sich nach der Entscheidung der europäischen Arzneimittel-Behörde EMA, den Astrazeneca-Impfstoff mit einem Warnhinweis zur Weiternutzung zu empfehlen. Nun biete sich die Chance, "ein Volllaufen der Intensivstationen und hohe Sterberaten trotz hoher Inzidenzen abzuwenden", sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Halle-Wittenberg: "Das Problem ist eine Impflücke bei den ab 65-Jährigen, denn ab dem Alter steigt das Corona-Risiko deutlich. Wenn wir diese Gruppe schneller impfen, bleibt die Lage beherrschbar."

Dass die Impfstoffe von Biontech und Moderna derzeit nur für Zweifachimpfungen zugelassen sind, sollte aus seiner Sicht überdacht werden: "Ich hoffe sehr, dass die Bundesregierung hier ihre Strategie ändert. Rechtlich wäre das ohne Weiteres möglich", sagte Kekulé. Die Briten hätten zunächst nur einmal geimpft und vorgemacht, dass die Pandemie damit unter Kontrolle gebracht werden könne.

epd ost lnb mg
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