Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Sachsen verlängert Lockdown bis zum 14. Februar

Bund und Länder haben sich auf härtere Corona-Maßnahmen geeinigt. Sachsen sieht sich in seinem harten Vorgehen bestätigt. Trotzdem soll es im Freistaat bei der Schulöffnung für Abschlussklassen bleiben.

 

Dresden (epd). Wegen der bundesweiten Verlängerung des Lockdowns bis 14. Februar verschiebt nun auch Sachsen den Schulstart in der Corona-Pandemie. Er war zunächst für den 8. Februar geplant. Jetzt sei der 15. Februar vorgesehen, kündigte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Dresden an. Ausgenommen seien die rund 50.000 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen, die im Freistaat bereits seit Montag wieder im Präsenzunterricht lernen - wenn auch in geteilten Gruppen.

Kretschmer bestätigte auch, dass der harte Lockdown für Sachsen bis zum 14. Februar verlängert wird. Nachgeschärft werden müsse nach den jüngsten Bund-Länder-Gesprächen nur in wenigen Punkten. Als Beispiel nannte der CDU-Politiker die Pflicht zum Tragen von ausschließlich medizinischen Masken beim Einkauf und im öffentlichen Nahverkehr. Das Kabinett wolle am Dienstag die angepasste Corona-Schutzverordnung beschließen. Sie trete im Laufe der nächsten Woche in Kraft.

Jeder und jede solle sich in den kommenden drei bis vier Wochen zusammenreißen und die Corona-Maßnahmen einhalten, appellierte Kretschmer: "Wenn wir schon im Lockdown sind, dann muss er wirken wie nur irgend möglich." Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) warb dafür, dass Arbeitgeber Homeoffice ermöglichen. Sie seien angehalten, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, sagte er.

Sachsen müsse aus den Erfahrungen im Dezember lernen, als Krankenhäuser überlastet gewesen seien und Patientinnen und Patienten in andere Bundesländer verlegt werden mussten, sagte Kretschmer. Es mache ihn "wütend, dass diese Realitäten geleugnet werden und Menschen diese nicht zur Kenntnis nehmen wollen", betonte er mit Blick auf Corona-Leugner.

Das weitere Vorgehen in der Pandemie werde im Februar entschieden. "Wir sind auf einem Weg, der uns in Richtung niedrige Infektionszahlen bringt", sagte Kretschmer. Das sei vor dem Hintergrund möglicher Coronavirus-Mutationen auch dringend nötig. Der Lockdown solle aber "so kurz wie irgend möglich gehen".

Die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lagen am Mittwoch in Sachsen bei 193, für Deutschland verzeichnete das Robert Koch-Institut einen Inzidenzwert von 123. Angestrebt werden Werte um die 50.

Bund und Länder hatten am Dienstag nach langer Beratung eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar einschließlich Schulschließungen beschlossen. Hintergrund sind die neuen Virusmutationen, die sich laut Experten auch unter Kindern und Jugendlichen stärker verbreiten können als dies bei dem bisherigen Virus der Fall ist. Ausnahmeregeln für Abschlussklassen sollen trotz Lockdowns weiterhin möglich sein.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte das schnelle Vorgehen in Sachsen und fordert eine Rücknahme der Teilöffnung. Die Infektionszahlen seien für einen Präsenzunterricht noch zu hoch, erklärte die Vorsitzende der GEW Sachsen, Uschi Kruse. Selbst der 15. Februar könnte sich für die Öffnung von Schulen und Kitas in Sachsen als zu früh herausstellen. Solange ein Inzidenzwert von 50 nicht erreicht sei, sollten Bildungseinrichtungen gar nicht öffnen. Auch andere Bundesländer wie etwa Baden-Württemberg denken über Schulöffnungen vor dem 14. Februar nach.

## Info

Zu den Abschussklassen gehören Schülerinnen und Schüler an Oberschulen, Förderschulen und Gymnasien (Jahrgangsstufen 11 und 12) sowie an Beruflichen Gymnasien (Jahrgangsstufen 12 und 13), Fachoberschulen, Abendoberschulen, Abendgymnasien (Jahrgangsstufen 11 und 12) und Kollegs (Jahrgangsstufen 11 und 12).

## Internet

Zur Pressemitteilung: u.epd.de/1qn9 Zur Pressemitteilung GEW Sachsen: www.gew-sachsen.de/presse