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Sachsen fährt Impfkapazitäten hoch – Kabinett billigt 60 Millionen Euro für Erweiterung zu

Derzeit können in Sachsen täglich 13.000 Impfdosen verabreicht werden. Die Kapazitäten sollen mit den nächsten Impfstofflieferungen erhöht werden. Dafür werden zunächst weitere 60 Millionen Euro bereitgestellt.

Dresden/Chemnitz (epd). Sachsen muss zügig Kapazitäten erweitern, um die im zweiten Quartal erwartete Menge an Corona-Impfstoff verabreichen zu können. Dafür würden zunächst weitere 60 Millionen Euro bereitgestellt, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Dresden. Derzeit könnten 13.000 Impfdosen am Tag verimpft werden, im Mai und Juni sollen es laut Köpping bis zu 40.000 Dosen täglich sein.

Zuvor hatte die in Chemnitz erscheinende "Freie Presse" berichtet, dass das Sozialministerium für Kapazitätserweiterungen weitere rund 178 Millionen Euro benötigt, um die Impfungen bis Ende Juni abzusichern. Köpping bestätigte die Angaben, allerdings sei dies nur ein derzeitiger Arbeitsstand. "Wir gehen in Stufen vor", sagte die Ministerin. Es könne nicht alles komplett durchgeplant werden.

Der weitere Finanzbedarf sei davon abhängig, ob Impfdosen planmäßig geliefert würden. Falls Corona-Impfungen demnächst auch in Hausarztpraxen zugelassen werden, verändere sich der Finanzbedarf ebenfalls. Zunächst will das Sozialministerium bis zu 50 weitere Impfstrecken aufbauen lassen. Außerdem sollen die Impfzentren ihre Öffnungszeiten auf 7 bis 22 Uhr verlängern.

Von Donnerstag an sollen laut Köpping auch in Sachsen Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer von Grund- und Förderschulen geimpft werden. In einem zweiten, noch nicht terminierten Schritt soll das gesamte Lehrpersonal in den Kreis der aktuell priorisierten Impfgruppen aufgenommen werden.

Sachsens Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) betonte, es sei klug, in Schritten vorzugehen. Nur so könnten finanzielle Fehlentscheidungen verhindert werden. Zugleich dämpfte Schenk zu hohe Erwartungen an Öffnungsstrategien. "Die Möglichkeiten für Öffnungen sind nicht sehr groß", sagte er auch mit Blick auf die bevorstehende Bund-Länder-Runde in der nächsten Woche. Experten würden vor dem Hintergrund der Corona-Mutationen bereits von einer zweiten Pandemie sprechen. Zum Teil würden wochenweise Verdoppelungen der Fallzahlen vorausgesagt.

In Sachsen lag laut Robert Koch-Institut der Inzidenzwert am Dienstag bei 71. Bundesweit betrug der Wert 60. Er gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen an.

Drei Landkreise in Sachsen haben laut Köpping derzeit einen Inzidenzwert von mehr als 100. Vor allem im Vogtlandkreis gebe es vermehrt Hinweise auf Mutationen. Bundesweit liege der Anteil an Coronavirus-Varianten bei etwa 20 bis 25 Prozent.

Sachsen hat seit dem 15. Februar die Kindertagesstätten und Grundschulen im eingeschränkten Regelbetrieb wieder geöffnet. Zuvor waren nur Abschlussklassen in den Schulen präsent. Spätestens vom 8. März sollen im Freistaat auch alle anderen Schülerinnen und Schüler wieder an den Einrichtungen unterrichtet werden - zumindest teilweise.

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## Internet
www.coronavirus.sachsen.de