Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Predigt zum 1. Advent von Bischof Stäblein

Am Sonntag um 18 Uhr bei der Eröffnung des Ausstellungsteils „Weihnachtsbäume“ in der St. Matthäus-Kirche

Drei "Selbstporträts" von Andreas Mühe aus der Ausstellung. Fotos: Stiftung St. Matthäus
Drei "Selbstporträts" von Andreas Mühe aus der Ausstellung. Fotos: Stiftung St. Matthäus

Am Sonntag, dem 29. November, predigt Bischof Christian Stäblein zum ersten Advent in der St. Matthäus-Kirche in Berlin-Mitte – im selben Rahmen wird der zweite Teil der Kunstausstellung "HAGIOGRAPHIE BIOROBOTICA" eröffnet.

Die Ausstellung in der St. Matthäus-Kirche erfolgt in drei Akten, die dem Kirchenjahr angelehnt sind. Die Werkgruppe der „Biorobots“ von Andreas Mühe, die im 1. Akt in den Leuchtkästen gezeigt wurden, wandern als Bildtafeln an die Wände des Kirchenraums. Die Adventszeit einläutend, liegen im 2. Akt nun die „Weihnachtsbäume“ von Andreas Mühe auf den Leuchtkästen auf. 

Der Kunstkenner Peter Raue schreibt: "Nun ist eine Serie dieses Künstlers in Berlin zu sehen, die so recht zu dieser Jahreszeit zu passen scheint, in Wirklichkeit aber in subtiler Weise als ein 38teiliges Selbstportrait von Andreas Mühe gelesen werden kann. Er ist 38 Jahre alt, hat 38mal Weihnachten erlebt und für jedes Weihnachten der Vergangenheit den jeweiligen Christbaum „rekonstruiert“. Vorbilder sind Fotos, die an den jeweiligen Weihnachtsfesten „geknipst“ wurden, andere Bäume verdanken sich der Erinnerung an die Gestaltung dieser Bäume über Jahrzehnte hinweg. Man sieht, welcher „Christbaumschmuck“ in der DDR zu finden war, welche Spielzeuge damals unter einem Christbaum lagen. Einem der Christbäume fehlt jeder Schmuck, nur ein paar traurige Kerzen sind auf seinen Zweigen: Das ist das Jahr als der Schauspieler Ulrich Mühe, der Vater von Andreas, starb und niemand einen Baum schmücken wollte. […] Trotz der seriellen Konzeption hat jeder Baum seine eigene Individualität. Wir erfahren den historischen Hintergrund der einzelnen Arbeiten nicht, lesen also die von uns dafür erfundene Geschichte in diesen Arbeiten, suchen historische Bezüge."

Die Stiftung schreibt über die Ausstellung: Andreas Mühes Installation greift im Kontext des Kirchenraums eine zentrale Frage der Religions- und Menschheitsgeschichte auf: Die Frage nach dem Opfer. Zur Heiligen- und Märtyrergeschichte der Religionen gehört die Hingabe des eigenen Lebens für eine größere Sache. Im Christentum opfert Gott selbst das Leben seines Sohnes für die Schuld der gesamten Menschheit. Doch nicht nur im Christentum wird gefragt: Können uns diese Geschichten heute noch orientieren oder müssen wir heute neu und anders über Helden und Heilige nachdenken? – Im Kontext des 2. Aktes in der Adventszeit verbindet sich die Frage des Opfers mit der Menschwerdung Gottes: Gehört die Selbsthingabe zum Wesen des Menschen? 

Mehr Infos finden Sie hier