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Momper trat wegen Mauerfall wieder in die Kirche ein

"An Wunder glaube ich nicht. Aber nach dem Mauerfall dachte ich: So etwas fällt nicht einfach vom Himmel", sagte Momper

Berlin (epd). Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Walter Momper (SPD), hat durch den Mauerfall wieder zur Kirche zurück gefunden. "An Wunder glaube ich nicht. Aber nach dem Mauerfall dachte ich: So etwas fällt nicht einfach vom Himmel", sagte Momper dem Magazin "Christ & Welt". Der SPD-Politiker war von 1989 bis 1991 Regierender Bürgermeister im geteilten Berlin und somit auch zum Zeitpunkt des Mauerfalls am 9. November 1989.

Momper war 1968 gemeinsam mit seiner Frau aus der evangelischen Kirche ausgetreten. "Aus Protest gegen die Amtskirche", bekannte er. Der Mauerfall habe dann aber seinen Glauben verändert. "Was da passiert ist, das hat etwas Überirdisches an sich", habe er sich damals gesagt.

Es sei für ihn nicht nur eine Frage des Glaubens an Gott gewesen. "Eine Institution, die eine solche Kraft entfalten kann, die über das Reden und Gebete ein Regime ins Wanken bringen kann - die hat Kraft", sagte Momper und würdigte damit den Anteil der Kirche am Mauerfall. Somit seien seine Frau und er "wegen der Amtskirche aus- und wegen ihr wieder eingetreten", erklärte der SPD-Politiker weiter.

Insbesondere evangelische Christen hätten der friedlichen Revolution den Weg bereitet. Momper begründete dies unter anderem mit "der bewussten Bibelarbeit, die in der DDR nachher weitgehend politische Arbeit war". Beides habe die Menschen solidarisiert und ihnen die Angst vor staatlichen Repressionen genommen. "Von daher denke ich schon, dass die Protestanten besser geeignet sind, Regime zum Kippen zu bringen, als andere Konfessionen", sagte Momper.