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Landessynode der EKBO hat in Berlin getagt

Bei der Tagung des Kirchenparlamentes wurde eine neue Präsidentin gewählt

Die 6. Tagung der Fünften Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ging heute zu Ende. Im Rahmen der Synode wurde Dr. Viola Vogel zur neuen Präsidentin des Konsistoriums, der obersten Verwaltungsbehörde der EKBO, gewählt. Die Frühjahrstagung der Landessynode hatte mit dem Eröffnungsgottesdienst am Freitag in der St. Marien-Kirche in Berlin-Mitte begonnen. Anschließend wurde das Kirchenparlament von Präses Harald Geywitz in der St. Bartholomäuskirche in Berlin-Friedrichshain eröffnet.

Präses Geywitz gedachte in seiner Rede der Opfer des Ukrainekrieges und stellte fest: „Natürlich liegt die Frage auf der Hand: Wozu sind wir Christinnen und Christen in diesen Kriegszeiten berufen? Nicht unser Wille soll geschehen, sondern Gottes Wille soll geschehen“, sagte Präses Geywitz. „Doch wie weit wir mit der Hilfe gehen sollen, was nach menschlichem Ermessen angemessen, klug und hilfreich ist, das müssen wir frei und mit all unseren Gaben selbst entscheiden“, so Geywitz, der zu friedlichen Diskussionen bei konträren Positionen aufrief. „Und wer um den Weg zum Frieden in unserer europäischen Nachbarschaft ringt, wer mit gutem Grund die Möglichkeiten und Gefahren abwägt, muss doch um Himmels willen dafür einen friedlichen Weg des miteinander Ringens finden.“

Bischof Christian Stäblein erinnerte in seinem „Wort des Bischofs“ am Freitag an den Krieg in der Ukraine und stellte fest: „Wir sind Kirche mit Geflüchteten. Und wir sind Kirche in der Sehnsucht nach Frieden. Einer, der diesen Namen verdient. Diktat, Kapitulation, Hinweggehen über Massengräbern und Kriegsverbrechen gehören allerdings nicht dazu.“ Bischof Stäblein sprach auch über die drohende „Klimakatastrophe“, stellte jedoch klar: „Wir sind evangelische Kirche in Dankbarkeit für die Schöpfung und dem selbstverständlich daraus wachsenden und anstehenden Klimaschutz, wir sind nicht der Verein für Klimaschutz mit angehängtem Glauben.“ Zudem rief Bischof Stäblein zum Dialog auf, inner- wie außerkirchlich, auch mit Klimaschutzaktivist:innen: „Das Gespräch mit ihnen ist wichtig. Es ist ja klar: Wir lehnen die Methoden entschieden ab, Rechtsbruch wird weder unterstützt noch legitimiert. Aber die Sorgen wahrzunehmen, das Gespräch zu suchen, die Brücken zu bauen, das ist unsere Aufgabe. Ich bin erschrocken über die Aggressionen, mit der im Moment in manchen Medien auf die engagierten Menschen losgegangen wird.“ Als weiteren großen gesellschaftlichen Transformationsprozess nannte Bischof Stäblein Künstliche Intelligenz (KI): „KI ist eine eminente Frage an Theologie und Glaube.“


Im Mittelpunkt der Landessynode stand die Wahl für das Präsident:innenamt des Konsistoriums. Nach der Vorstellung der Kandidat:innen am Freitag fand am Samstag die Wahl statt, bei der die Juristin Dr. Viola Vogel im ersten Wahlgang mit 65 von 97 Stimmen zur neuen Präsidentin gewählt wurde.

Anschließend wurde über Anträge zu Beschlüssen abgestimmt, unter anderem über einen Antrag, der die Bundesregierung um die Einführung eines allgemeinen Tempolimits sowie die Mitglieder der EKBO um die Einhaltung einer noch strengeren freiwilligen Begrenzung bitten wollte. Dieser Antrag fand keine Mehrheit, es wird weiterhin auf Eigenverantwortung ohne Vorgaben gesetzt.

 

Hintergrund
Die Landessynode ist das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Sie wird für sechs Jahre gewählt und tagt zwei Mal jährlich. Ihre Mitglieder werden von den Kirchenkreisen sowie von den kirchlichen Arbeitszweigen, Einrichtungen und Werken gewählt, einige auch berufen. Der Landessynode gehören 108 Mitglieder an. Sie vertreten 833.846 Gemeindeglieder in 25 Kirchenkreisen und 1.096 Kirchengemeinden in den drei Sprengeln Berlin, Potsdam und Görlitz organisiert. (Stand 31.12.2022).

 

(Pressemitteilung EKBO)