29.07.2025
Er setzt ein Zeichen für die Rechte queerer Menschen und die Gemeinschaft aller Glaubensrichtungen.
Liebe Geschwister, liebe Freundinnen und Freunde, herzlich grüße ich Euch und Sie heute zu diesem Gottesdienst. Ich bin dankbar, dass wir miteinander feiern – dass wir Gott loben für die Liebe und das Leben, dass wir Gott loben für die Vielfalt und den Reichtum dieser Vielfalt.
Ich bin dankbar, dass Ihr und Sie da sind.
Zuspruch steht über dem, was ich an dieser Stelle sagen soll. Dreifach will ich uns zusprechen und dabei ermutigen:
Erstens: Vor vier Jahren habe ich hier gestanden und ein Schuldbekenntnis für das Verhalten der Evangelischen Kirche gegenüber queeren Menschen ausgesprochen. Das gilt ausdrücklich und auch ausdrücklich weiter. Das sage ich mit Nachdruck in einer Zeit, in der mancher den Eindruck gewinnen könnte, wir wollten wieder in eine Zeit davor zurück. Nein. Die Leidensgeschichte war schrecklich und lang. Sie muss ein Ende haben, es darf keine neuen Kapitel der Ausgrenzung geben. Gut, dass Ihr da seid. Gut, dass wir zusammen sind. Liebe tut der Seele gut. Eure und unsere Liebe tut der Seele gut.
Zweitens: Unsere Stimme soll und will laut sein in Tagen, in denen wir auch gesellschaftlich den Eindruck gewinnen, Menschen könnten aus ihrem eigenen Zirkus, den sie selber veranstalten, eng und beschämend, nicht heraus gucken. Wo auch immer Menschen so einen Zirkus machen, sagen wir: aber hier, bei uns, ist das Leben. Weil: hier ist die Anerkennung, die Vielfalt, das Recht eines jeden und einer jeder, weil jeder und jede mit der gleichen Würde von und vor Gott. Hier ist das. Und wenn andere ihren Zirkus veranstalten, werden wir nicht leiser. Und wo Gewalt oder Abwertung einziehen, da werden wir lauter, immer lauter. When they go low, we go high, hat Michelle Obama gesagt. So ist es und so wird es sein. When they say circus, we say human right and church and god. Amen.
Drittens: Gut, dass wir hier in der Vielfalt der Religionen zusammen sind. Biblisch heißt es in meiner Sprache: Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Danke.
Haben wir Mut zu dieser Zusage. Und lassen wir uns diesen Mut nicht nehmen. Gott segne Euch, Gott segne uns. Ich bin stolz, dass Ihr da seid.