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Jetzt auch noch fasten? - Wie man in Corona-Zeiten eine spirituelle Auszeit nehmen kann

Gastronomie geschlossen, Fasching fällt nahezu komplett aus: Die Fastenzeit inmitten des Corona-Lockdowns erscheint vielen als doppelter, fast unzumutbarer Verzicht. Aber es geht ums Mitleiden - und um Kraftquellen, um diese Wüstenzeit zu überstehen.

Frankfurt a.M. (epd). Ist es eine Überforderung, vielleicht sogar Zumutung? Die christliche Fastenzeit 2021 findet inmitten des Corona-Lockdowns statt. Seit Monaten kein Restaurantbesuch, der nächste Shopping-Bummel oder das Fest mit Freunden nicht in Sicht, ganz abgesehen von existenziellen Ängsten und Sorgen vieler Menschen. Soll man wirklich zusätzlich freiwillig auf Fleisch, Alkohol, Nikotin, Fernsehen oder Süßigkeiten verzichten? "Corona ist inzwischen zu einer zehnmonatigen Übung geworden, mit Leid, Verlust und Angst umzugehen - wir haben mehr als genug gefastet", räumt die Hannoveraner Pastorin und "Zeit"-Kolumnistin Hanna Jacobs ein. Mit anderen Theologinnen und Theologen wirbt sie für eine etwas andere Passionszeit 2021.

"Wir verzichten seit Monaten auf so viel: Ausgelassenheit, Kulturveranstaltungen, Berührungen, Kneipenbesuche. Jetzt auch noch für sieben Wochen auf ein bestimmtes Lebensmittel zu verzichten, würde am geistlichen Sinn des Fastens völlig vorbeigehen", sagt Jacobs dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie vermutet, dass in diesem Jahr weniger Menschen im traditionellen Sinne fasten werden.

Von Stephan Cezanne (epd)

Interview mit der Theologin Susanne Breit-Keßler, Kuratoriumsvorsitzende von "7 Wochen Ohne"