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Huber: Kirche ist nicht systemrelevant, sondern existenzrelevant

Der evangelische Bischof Christian Stäblein und sein Amtsvorgänger Wolfgang Huber sehen mit Blick auf die Rolle der Kirchen in der Corona-Krise auch Lernprozesse. "Die Kirche, das Evangelium sind nicht systemrelevant, sondern existenzrelevant. Das haben wir deutlich zu machen", sagte Huber der evangelischen Wochenzeitung "Die Kirche" (Ausgabe 14. Juni) in Berlin. Die Ausnahmesituation der vergangenen Monate habe den Gottesdienst und die Seelsorge als zwei von mehreren Kernaufgaben der Kirchen besonders ins Bewusstsein gerückt, betonte Stäblein: "Darin wird die Existenzrelevanz sichtbar".

Beide Theologen reagierten damit auch auf die Kritik der früheren Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU), die den Kirchen Versagen in der Corona-Krise vorgeworfen hatte. Sie hätten in dieser Zeit Hunderttausende Menschen allein gelassen, Kranke, Einsame, Alte, Sterbende, hatte die frühere Pfarrerin kritisiert.

Lieberknechts Verallgemeinerungen seien durch Fakten nicht gedeckt, erklärte Huber. Allerdings höre er in der Debatte auch den Appell, "die Kirche müsse Anwalt derer sein, auf die niemand achtet, weil alle so fixiert sind auf das Thema Corona", sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Huber fügte hinzu: "Diesen Appell sollten wir nicht überhören." Viele Menschen erwarteten eine vernehmbare Kirche.

"Es ging und geht immer darum, dass gerade wir als Kirche die Stimme auch für die erheben, die übersehen werden in dieser Zeit", betonte Stäblein. Zugleich wies er den Vorwurf, die Kirchen hätten in der Corona-Krise versagt, erneut zurück.

(epd)

Der Beitrag von Altbischof Wolfgang Huber und Bischof Christian Stäblein kann vollständig nachgelesen werden unter: https://die-kirche.de/news-detail/nachricht/wo-war-die-kirche.html