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Gedenken an den 13. Februar unter Corona-Bedingungen

Seit einigen Jahren bemüht sich die Dresdner Stadtgesellschaft um ein gemeinsames Gedenken an den 13. Februar 1945. In diesem Jahr steht die Erinnerung ganz im Zeichen von Corona.

Dresden (epd). In Dresden wird es am 13. Februar zum traditionellen Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erstmals seit Jahren keine Menschenkette geben. Pandemiebedingt sind stattdessen zahlreiche dezentrale Angebote und Veranstaltungen geplant, die teilweise digital übertragen werden, wie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz mitteilte.

Neben einem Glockenläuten aller Kirchen um 18 Uhr, das unter anderem auf Radio Dresden übertragen wird, ist unter anderem eine virtuelle Menschenkette in Form von Bildprojektionen an fünf zentralen Dresdner Gebäuden geplant. Entsprechende Hochformat-Fotos von sich mit ausgebreiteten Armen können die Dresdner vorab bis 10. Februar auf www.dresden.de/menschenkette hochladen.

Hilbert sprach von einer besonderen Herausforderung, angesichts der Pandemie auf Menschenansammlungen zu verzichten, aber zugleich ein Zeichen des Erinnerns und gegen Hass und Rassismus zu setzen. Zugleich warnte er mit Blick auf mögliche rechtsradikale Kundgebungen vor einem Missbrauch des Gedenkens an die Kriegsopfer. Ein "Aktionsbündnis 2021" hat bereits angekündigt, sich mit Blockaden "Nazi-Aktivitäten" entgegenzustellen.

Am 13. Februar erinnert Dresden an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg vor 76 Jahren. Bei Luftangriffen der Alliierten zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 starben wissenschaftlichen Schätzungen zufolge bis zu 25.000 Menschen.

Eine offizielle Gedenkveranstaltung gibt es unter anderem mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Abend des 13. Februar um 17.30 Uhr an der Erinnerungsstätte auf dem Altmarkt. Anschließend folgen kurze Reden an der Kreuzkirche. Es sei bewusst auf eine Großversammlung verzichtet worden. "Insofern wird es nur ein kleiner Kreis sein", sagte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke).

Die Fassadenprojektion der Fotos als Ersatz für eine Menschenkette steht unter Motto "Wir reichen uns die Hände und bleiben trotzdem zu Hause". Zwischen 18 und 18.10 Uhr erscheinen die Fotos an Synagoge, Frauenkirche, Kreuzkirche, Rathaus und Schauspielhaus. Eine Lichtinstallation auf dem Altmarkt soll dabei die Zugriffszahlen auf den Livestream auf 13februar.dresden.de in Lichtstärke umsetzen.

Ein Gedenkkonzert der Dresdner Philharmonie mit Marek Janowski als Dirigent wird ab 18.30 Uhr von Sachsen Fernsehen live übertragen und zeitversetzt ab 20.05 Uhr von den Radiosendern MDR Klassik und MDR Kultur ausgestrahlt. Außerdem sind an zwölf öffentlichen Plätzen von regionalen und internationalen Künstlern gestaltete Plakate zum Thema "Erinnern und Gedenken" zu sehen.

Die Dresdner Frauenkirche lädt am Gedenktag zu einem digitalen Friedensgebet ein, verfolgbar auf ihrer Website oder im Youtube-Kanal, wie die Geschäftsführerin der Stiftung Frauenkirche, Maria Noth, ankündigte. Zudem gebe es um 12 Uhr das Mittagsgebet in der Kirche unter Hygienebedingungen. Außerdem stehe die Frauenkirche zwischen 13 und 15 Uhr für stilles Gebet offen. Bereits an diesem Sonntag findet in Dresden der "11. Mahngang Täter*innenspuren" statt. Zudem ist am 13. Februar auf mehreren Friedhöfen ein Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft möglich, wie es hieß.