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Frauen in Brandenburg durch Corona stärker psychisch belastet

Potsdam/Hannover (epd). In Brandenburg leiden Frauen der KKH-Krankenkasse zufolge stärker seelisch unter der Corona-Krise als Männer. Im vergangenen Jahr hätten dort mehr als doppelt so viele Arbeitnehmerinnen ein Attest wegen psychischer Erkrankungen vorgelegt wie Arbeitnehmer, teilte die Krankenkasse am Dienstag unter Berufung auf eigene Daten mit.

Der Spagat zwischen Arbeit sowie der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen gehöre zu den Gründen, warum Frauen seit der Krise psychisch mehr beansprucht seien als Männer, hieß es. Zudem seien mehr Frauen in sozialen Berufen etwa als Kranken- und Altenpflegerinnen sowie in Branchen mit viel Menschenkontakt wie im Einzelhandel beschäftigt. In diesen Bereichen sei die Belastung durch Corona besonders hoch.

Männer stünden weniger wegen der Doppelbelastung von Familie und Beruf, sondern seit der Pandemie vor allem wegen Existenzängsten durch Insolvenz und Arbeitsplatzverlust unter Dauerstress, hieß es weiter.

Auf Platz eins der häufigsten seelischen Leiden im ersten Corona-Jahr liegen den Angaben zufolge in Brandenburg sogenannte Anpassungsstörungen und Reaktionen auf schwere Belastungen mit rund 29.000 attestierten Fehltagen bei Frauen und 9.500 Krankheitstagen bei Männern. Es folgen depressive Episoden mit rund 23.000 Krankheitstagen bei Frauen und rund 8.500 Fehltagen bei Männern

Durch wiederkehrende Depressionen fielen demnach bei Frauen rund 11.500 und bei Männern rund 3.500 Fehltage an. Chronische Erschöpfung und Burn-out führten bei Frauen zu rund 8.500 und bei Männern zu rund 3.500 Krankheitstagen.